Breslau

Breslau (Wroclaw) mit einer Einwohnerzahl von 640.000 liegt im Südwesten von Polen in der niederschlesischen Tiefebene direkt am Fuße des Sudetengebirges. Die an der Oder gelegene Stadt Breslau ist Hauptstadt der Wojewodschaft Niederschlesien.

Geschichte von Breslau
Im Jahr 1000 wurde Wroclaw als Bistum gegründet und fiel 1242 unter deutsches Stadtrecht. Danach begann einer sehr wechselhafte Geschichte im Verlauf derer Breslau zunächst zu Böhmen, später zu Schlesien (Schlesische Kriege 1742) und schließlich an Preußen fällt. Erst mit den schlesischen Aufständen werden große Teile Schlesien wieder Polen zuerkannt.

Im Zweiten Weltkrieg blieb Breslau anfangs von Zerstörung verschont. Die jüdische Bevölkerung wurde deportiert und ansässige Polen verfolgt. Nach dem zweiten Weltkrieg mussten entsprechend dem Potsdamer Abkommen etwa zwei Millionen deutsche Schlesier ihre Heimat verlassen und umgekehrt viele Polen aus Zentralpolen nach Schlesien umsiedeln.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Breslau wieder aufgebaut und ist heute die viertgrößte Stadt in Polen. Sie besitzt wichtige Industriezweige, wie die der Elektronik, Chemie und Nahrungsmittel-Aufbereitung sowie Maschinenbau. Weiterhin besitzt Breslau einen wichtigen Binnenhafen mit eigener Werft.

Die Lage von Breslau an der Oder ist von großer Bedeutung für die Stadt, vor allem für die wirtschaftliche Entwicklung. Der Fluss ist an dieser Stelle schwer befahrbar, daher entwickelte sich Breslau zur Brückenstadt mit wichtigen Landverbindungen. 12 Inseln und 112 Brücken führen zu der Bezeichnung als „Venedig Polens“.
Der Handel erreichte seine höchste Blüte in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Die nächsten 300 Jahre im Zeichen von Krieg und Zerstörung blockierten immer wieder den Aufschwung.
Erst die Gegenreformation brachte den Wiederaufbau geprägt durch den Geist des Barocks mit sich. Dieser Zeit kann man heute noch in Breslau nachspüren. Kirchen und Klöster wurden gebaut und Breslau war wieder auf dem Weg zur Blüte.

Sehenswürdigkeiten von Breslau
Eines der bedeutendsten Baudenkmäler ist jedoch im gotischen Baustil errichtet. Das Rathaus am Marktplatz Rynek gehört zu den schönsten gotischen Gebäuden in Mitteleuropa. Der alte Markt mit dem benachbarten Salzmarkt, Plac Solny ist umsäumt von schönen Bürgerhäusern, die im gotischen und barocken Stil wieder aufgebaut wurden. Manche Straßennamen sprechen für sich: die Eisenwarengasse, die Garngasse u.a. lassen noch die ursprüngliche Bedeutung der kleinen Häuser erahnen. Hier florierte einst das Handwerk. Der Markt von Breslau ist übrigens autofrei.

Die Dominsel, Ostrow Tumski, gilt als der älteste Teil der Stadt. Dort finden sich die meisten Kirchen und auch Spuren einer ehemaligen Fürstenburg aus dem 9. und 10. Jahrhundert. Sehenswert sind vor allem der zweitürmige Johannesdom, die St. Ägidienkirche und die Kirche St. Martin.

Breslau hat einen der größten Barocksäle in Polen zu bieten, die Leopoldina-Aula im Hauptgebäude der traditionsreichen Universität. Diese Jahrhunderthalle von Max Berg 1913 entworfen, imponiert mit der zum Bauzeitpunkt größten frei schwebenden Kuppel der Welt, in der 20 000 Menschen Platz finden. Unweit davon sieht man das 1929 im Bauhaus-Stil entworfene Wohnviertel Sepolno. Die Synagoge „Zum Weißen Storch“ zählt zu den bedeutendsten jüdischen Gotteshäuser in Polen.

Das Hauptgebäude der Universität ist ein großartiger Barockbau. Im Innern befindet sich als die berühmte Aula Leopoldina, einer der festlichsten Konzertsäle der Stadt. Ganz in der Nähe kann man durch den „Plac Wolnosci“, den früheren Schlossplatz bummeln.

Breslau ist eine Kulturstadt mit vielfältigen Angeboten an Musik- und Theaterfestivals. Hier ist besonders das Internationales Oratorien- und Kantatenfestival „Wratislavia Cantas“ (Juni / September) zu erwähnen, aber auch das Internationales Festival „Jazz an der Oder“ (Mai), der Orgelsommer, das Internationale Musikfestival „EuroSilesia“, das Internationale Theaterfestival „DIALOG- Breslau“, das große Straßentheaterfestival „Buskerbus“ (Juni / Juli) oder unzählige Puppentheateraufführungen, die sowohl die erwachsenen als auch ganz besonders die kleinen Touristen begeistern und teilweise auch zum Mitmachen animieren.

Von Breslau aus lohnt sich ein Ausflug zum südwestlich gelegenen St. Annaberg. Dieser als Perle von Schlesien bezeichnete Wallfahrtsort ist seit 500 Jahren Ziel von Pilgerfahrten. Eine herrlichen Bergaussicht ( 410 m ü. d. M.) und eines der größten freien Amphitheater in Europa gibt es hier zu bewundern. Allerdings sollte man nicht auf besinnliche Einsamkeit hoffen, sondern gerne im Meer der Menge baden.

Sehenswürdigkeiten Polen

Die Sehenswürdigkeiten in Polen im Überblick:

Warschau liegt in der Region Masowien. Die Stadt ist heute der Mittelpunkt des politischen Lebens in Polen und eines der Wirtschafts- und Verkehrszentren Mitteleuropas. Warschau wuchs und erblühte trotz mehrfacher Zerstörungen im Laufe seiner stürmischen Geschichte. Im Zweiten Weltkrieg wurde es stark zerbombt. Der originale Wiederaufbau der Altstadt von Warschau und des nahen Königsschlosses am Plac Zamkowy gelang besonders gut. 1981 wurde sie in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

Altstadt von Warschau

Altstadt Warschau, (c) Dachkammer, pixelio.de

Neben der Altstadt gibt es weitere Sehenswürdigkeiten, wie das älteste Denkmal der Stadt, die Säule des Königs Sigismund III. Wasa, der Lazienski-Park mit dem Palais, der Palais Belvedere am Ende der Ujazdowskie-Allee, Park und Schloss Wilanow und der Kulturpalast im stalinistischen Baustil, in dem heute Ausstellungen und Kongresse veranstaltet werden und Kinos, Theater sowie Restaurants untergebracht sind.

Die historische Innenstadt von Krakau blieb vom Krieg verschont und ist original erhalten. Der alte Marktplatz in Krakau und die umliegenden Gassen werden von den schönsten Bürgerhäuser und Adelshäusern aus Gotik, Renaissance und Barock gesäumt. Arkadengänge schmücken die fast 100 Meter langen Tuchhallen in der Mitte des weiten Platzes. Die Wawel-Kathedrale war die Krönungskirche in Polen. Sie birgt die prunkvoll gearbeiteten Sarkophage einer Reihe von Monarchen. Das prächtige Renaissance-Schloss von Krakau daneben beherbergt die staatlichen Kunstsammlungen mit Gobelins und Türkenzelten. Von großer Bedeutung ist auch die Krakauer Universität.

Altstadt Breslau
Altstadt von Breslau, (c) Hardy5, pixelio.de

Breslau, das historische Zentrum von Schlesien, wurde nach völliger Zerstörung liebevoll wieder aufgebaut. Besonders eindrucksvoll sind das gotische Rathaus, die Universität mit der barocken Leopoldina-Aula und der Dom von Breslau.

Danzig ist eine Glanzleistung des Wiederaufbaus und der modernen Denkmalspflege. Scheinbar unversehrt in ihrer alten Pracht zieht die Altstadt von Danzig jeden Urlauber in ihren Bann. Besonders beeindruckend ist die gotische Marienkirche, in der 25.000 Menschen Platz finden. Auch das Rechtstädter Rathaus und nicht weit davon der prächtige Artushof mit seiner Renaissance-Fassade stehen wieder da, als seien sie nie Trümmerschutt gewesen. Die Dluga-Straße ist nach einem Bild von 1750 neu erstanden. Das Renaissance-Rathaus der Altstadt von Danzig im holländischen Stil, die alten Stadttore und das Wahrzeichen Danzigs, das Krantor aus dem 15. Jahrhundert, alles steht wieder an seinem alten Platz.

Der Süden von Polen ist sehr bergig, die Hohe Tatra hat sogar alpinen Charakter. Am Westrand liegen die niedrigeren, interessant geformten Sudeten mit Almen. Diese Gegend ist im Frühling und Herbst für Bergwanderer interessant. Viele Wege sind gut markiert. Es gibt aber auch schwieriger zugängliche Pfade, die zwar teilweise mit Ketten abgesichert sind, jedoch nur für erfahrene Bergwanderer geeignet sind.

An den Masurischen Seen werden nach und nach gute Wassersportmöglichkeiten aufgebaut. Vor allem Bootsfahrer entdecken zunehmend die vielen Möglichkeiten, die sich ergeben, weil zahllose Gewässer durch Wasserläufe und Kanäle verbunden sind. Segeln, Windsurfen und vor allem auch Angeln sind möglich.

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