Kattowitz

Kattowitz ist eine junge Stadt, in der etwa 360.000 Menschen leben. Durch ihre günstige Lage ist sie Hauptstadt des neuen, vierten schlesischen Regierungsbezirks und auch Mittelpunkt des wirtschaftlichen Lebens des oberschlesischen Industriebezirks.

Kattowitz ist eines der wichtigsten Wirtschafts- und Wissenschaftszentren Polens. Bedeutend ist die Stadt in der Eisen-, Kupfer- und Zinkverarbeitung, im Maschinenbau sowie der chemischen und elektrotechnischen Industrie. Sie ist weiterhin ein Eisenbahnknotenpunkt sowie ein großes Industrie- und Kohlenbergbauzentrum.

Geschichte von Kattowitz
Die Geschichte der Stadt Kattowitz ist eng verknüpft mit dem Silber- und Bleibergbau, der bereits im 13. Jahrhundert von Beuthener Bergleuten auf dem Gebiet des heutigen Kattowitz betrieben wurde. Wann Kattowitz genau entstanden ist, lässt sich nicht exakt feststellen. Ein Bericht über die Einkünfte der Kirche in Bogutschütz enthält erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1598. Vermutlich im Jahr 1590 gründete Herzog Johann II von Ratibor Kattowitz auf dem Grund eines mittelalterlichen Hammerwerkes.

Die Stadt war zunächst nicht mehr als ein armseliges Dorf mit Holzhäusern und strohgedeckten Dächern und daher in seiner Bedeutung nicht sehr groß. Erst durch den Kauf größerer Ländereien durch den Eisenfachmann Johann Friedrich Koulhaas im Jahr 1799 begann die industrielle Entwicklung von Kattowitz. Im Jahre 1865 wurde die Stadt Sitz der Eisenbahndirektion in Oberschlesien und am 11. September 1866 verlieh König Wilhelm I. Kattowitz die Städteordnung.
1922 fällt Kattowitz an Polen und im Jahre und wird 1941 Hauptstadt der Provinz Oberschlesien. In der Zeit von 1953 bis 1956 trägt die Stadt den Namen Stalinograd, benannt nach dem sowjetischen Diktator Stalin. 1968 wurde die Universität von Kattowitz gegründet, die unter anderem für ihre musikalische Ader sowie den Zweig für Internationales und Europäisches Recht sehr bekannt ist.

Sehenswürdigkeiten in Kattowitz
In Kattowitz gibt es eine Vielzahl an Kirchen und Museen zu entdecken. Die katholische Kirche der unbefleckten Empfängnis wurde zwischen 1862 und 1870 erbaut und ist die erste und einzige erhalten gebliebene katholische Kirche im sonst überwiegend evangelischen Kattowitz. Eine aus Holz gebaute Kirche im Kosciuszki-Park wird auch Erzengel St. Michael Kirche genannt. Sie stammt aus dem Jahre 1510. Eine Besonderheit ist die außergewöhnliche Holzkanzel und der Glockenturm, der 1938 aus dem Dorf Syrynia überführt wurde. Der große, jüdische Friedhof von Kattowitz mit einem der ältesten Gräberfelder der Stadt geht auf das Jahr 1868 zurück und wurde in den Jahren 1927 und 1945 erweitert. Hier sind Mitglieder der größten und verdientesten Familien der Stadt beerdigt.

In und um Kattowitz gibt es mehrere Museen, wie zum Beispiel das Museum der Geschichte von Katowice, das Archidiözesanmuseum, das Schlesische Museum und das Staatliche Museum in Oswiecim. Letzteres wurde 1979 in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen wurde.

Eine ganz besondere Sehenswürdigkeit in Kattowitz ist die Bergmannssiedlung „Giszowiec“. Hierbei handelt es sich um eine zwischen 1908 und 1915 errichtete Musterarbeitersiedlung, die auf Initiative von Anthon Uthemann entstanden ist. Diese Siedlung ist noch heute einzigartig im gesamten europäischen Raum. Die für 600 Familien errichtete Gartensiedlung wurde in der Form eines Dorfes entworfen. Die niedrigen Häuser sind höchstens zweistöckig und haben ein Garten- und ein Wirtschaftsgebäude. Auf dem Siedlungsgelände wurden ein Wirtshaus, diverse Geschäfte, eine Wäscherei und eine Badeanstalt für Frauen errichtet. Die Badeanstalt und die Wäscherei existieren heute nicht mehr, der Rest ist aber noch gut erhalten. Bis in die 70er Jahre verkehrte zwischen Stadt und Siedlung eine Schmalspurbahn.

Ebenfalls sehenswert ist der Stadtpalast am Wolnosci Platz, eine aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammende Luxusresidenz. Diese ist der Wohnsitz der Familie Goldstein, der Inhaber des ortsansässigen Sägewerks. Im Inneren findet man ein imposantes Treppenhaus und einen Flur mit Marmorverkleidungen, Wandmalereien und Stuckarbeiten vor. Wahrzeichen der Stadt ist das von Warschau für Oberschlesien gestiftete Denkmal der Schlesischen Aufständischen aus dem Jahr 1967. Es ist ein Symbol für die drei schlesischen Aufstände.

Bialystok

Bialystok mit einer Bevölkerungszahl von etwa 300.000 Einwohnern liegt im Nordosten von Polen und ist die Hauptstadt von Podlachien. Alleine 50.000 der Einwohner sind Studenten, denn Bialystok ist eine bedeutende Universitätsstadt mit mehreren Hochschulen und Forschungsinstituten. Die Stadt liegt an der sogenannten Via Baltica, der europäischen Schnellstraße E67. Durch seine ländliche Lage wird Bialystok gerne auch als die grüne Lunge der Region bezeichnet.

Die Geschichte der Stadt ist eng verbunden mit der Familie Branicki. Im 16. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt, gehörte sie ab 1665 besagter Magnatenfamilie, die den Ausbau zur Residenzstadt vorantrieb. Danach begann eine wechselvolle Zeit. 1795 fiel die Stadt an Preußen, 1807 gehörte sie zu Russland. Im 19. Jahrhundert erlebte die Stadt wie viele andere auch eine Blütezeit, die sie vor allem der Textilindustrie zu verdanken hat. Nach einer wechselhaften Geschichte gehört die Stadt seit 1945 wieder zu Polen.

Sehenswürdigkeiten in Bialystok
Das barocke Rathaus beherbergt heute ein Museum für regionale Kunst. Weitere, sehenswerte Museen sind das Armeemuseum sowie das Geschichtsmuseum. Kunstliebhaber finden in Bialystok drei Galerien.
In dem von einem Rokoko-Garten umgebene Branicki Palast (das polnische „Versaille“), befindet sich heute die medizinische Akademie. Das Schloss ist noch in seiner ursprünglichen Bauweise erhalten.

Eine der weiteren touristische Attraktionen in Bialystok ist der Domkomplex mit seiner alten Kirche aus dem 16. Jahrhundert. Der im neugotischen Stil errichtete Dom stammt aus den Jahren 1904 bis 191. Sehenswert hier vor allem die Kanzel und der kunstvolle Hauptaltar.
In Bialystok befinden sich mehrere orthodoxe Kirchen, von denen die St.-Nikolai-Kathedrale und die Haghia Sophia besonders sehenswert sind.

Ein Besuch ist lohnenswert, obwohl die Stadt im zweiten Weltkrieg fast vollkommen zerstört wurde denn man findet ein reiches kulturelles Leben in Bialystok. Zum Beispiel das Aleksandr-Wegierek-Theater, das Puppentheater, die Philharmonie und das Kulturzentrum der Stadt. Man findet hier auch eine Außenstelle der Warschauer Musikakademie, der Warschauer Theaterakademie und eine Reihe privater Institute, die sich der Kultur widmen.

Für Naturliebhaber ist die Stadt ein idealer Ausgangspunkt für die Erkundung der näheren Umgebung. Etwa 80 km von der Stadt entfernt, befindet sich der Bialowieza-Nationalpark. Im Jahre 1977 wurde dieser von der UNESCO als Weltreservat der Biosphäre anerkannt und im Jahre 1979 zur ersten und einzigen natürlichen Welterbestätte in Polen erklärt. Mit dem weißrussischen Nationalparks „Belowesher Wald“ entstand eine grenzüberschreitende polnisch-weißrussische Welterbestätte. Im Jahre 1997 wurde dem Park, der Teil des Bialowieza Urwalds ist, das Europäische Diplom verliehen.

Wer gerne die Umgebung der Stadt Bialystok erkundet macht einen Ausflug zur Pilgerstätte Sanktuarium Swieta Woda. Sie liegt 10 km entfernt von Bialystok und soll laut Überlieferungen eine Wunderquelle sein. Wie es für Pilgerstätten üblich ist, ist auch dieser Ort komplett überlaufen. Dennoch die Atmosphäre zwischen all den von Pilgern aufgestellten Kreuzen und Kerzen ist ein Erlebnis.

Natur & Klima von Polen

Das Gebiet von Polen besteht aus fünf geografischen Räumen. Im Nordwesten befindet sich die Ostseeküste, die durch zahlreiche Nehrungen, Binnengewässer und Dünen gekennzeichnet ist. Die weitgehend gerade verlaufende Küstenlinie wird durch das Stettiner Haff und das Frische Haff sowie die Pucker Bucht unterbrochen.

Im Norden und der Mitte von Polen liegen zahlreiche Gewässer in einer hügeligen Moränenlandschaft. Südlich des Tieflandes liegen die durch die Urstromtäler der großen Flüsse geprägten Landschaften Schlesiens und Masowiens. Südlich davon befinden sich die polnischen Mittelgebirge, der Krakauer-Tschenstochauer Jura, das Heiligkreuzgebirge, die Beskiden, die Waldkarpaten und die Sudeten. Die höchste Erhebung, die Tatra, ist ein geologisch sehr vielseitiges Hochgebirge. Die längsten Flüsse in Polen sind Weichsel, Oder, Warthe und Bug.

Die polnische Ostseeküste ist über 500 Kilometer lang und erstreckt sich von Swinemünde auf den Inseln Usedom und Wolin im Westen bis nach Krynica Morska im Osten. Das Klima ist gemäßigt und wird von Westen nach Osten und Südosten zunehmend kontinentaler. Die Sommer sind allgemein mäßig warm bis warm mit Mitteltemperaturen um 19 °C; die Winter sind kalt. Niederschlag fällt das ganze Jahr über, wobei der Winter insbesondere im Osten trockener als der Sommer ist.

Polen

Flagge PolenDas Land Polen grenzt an: Weißrussland (605 km), Tschechische Republik (658 km), Deutschland (456 km), Litauen (91 km), Russland (206 km), Slowakei (444 km) und an die Ukraine (428 km). Die Hauptstadt ist Warschau. Polen stellt mit etwa 38 Millionen Einwohnern die achtgrößte Bevölkerungszahl in Europa auf einer Fläche von 312.685 qkm.

Landkarte Polen
Landkarte von Polen (c) UAB ANTILE

Polen verzeichnet ein steigendes Touristenaufkommen, was mehrere Gründe hat. Erstens wurde der Luftraum für Billigflieger geöffnet. Zweitens wurde (und wird noch) das Autobahnnetz ausgebaut. Drittens sind die Preise in Polen im europäischen Vergleich sehr niedrig. Und viertens wurde der polnische Zloty in letzter Zeit stark abgewertet. Außerdem besteht ein gewisser Nachholbedarf.

Tatsächlich wurden die Sehenswürdigkeiten in Polen und das Reiseland an sich von vielen Menschen noch nicht entdeckt, obwohl das Land sehr viel zu bieten hat. Das Kulturangebot in den polnischen Städten ist abwechslungsreich und auch für den weniger betuchten Urlauber erschwinglich. Die Kneipenkultur und das Nachtleben sind insbesondere in den großen Studentenstädten Krakau, Warschau, Breslau und Posen sehr attraktiv für junge Gäste.

Danzig Altstadt
Altstadt von Danzig, (c) Jerzy, pixelio.de

Angesichts der wechselhaften Geschichte von Polen fehlt es auch nicht an interessanten Denkmälern und historischen Bauwerken. Erholungsgebiete und Kurorte befinden sich im Süden und Norden in den Regionen Ermland-Masuren, Westpommern, Pommern, Kujawien-Pommern, Kleinpolen, dem Karpatenvorland und Niederschlesien.

Wassersport kann man an der polnischen Ostsee, den Seenplatten und einigen Gebirgsflüssen und Stauseen betreiben.

Die Bergregionen Tatry, Beskiden, Krakau-Tschenstochauer Jura, Heiligkreuzgebirge und das Sudetenland mit dem Riesengebirge sind ideal für Skiurlaub und Wanderferien. Als Zentrum des Wintersports gilt Zakopane.

Entstehung der polnischen ethnischen Minderheit in Litauen

Mit der Gründung des jagiellonischen Reiches Polen-Litauen (europäische Dynastie, die von 1386 bis 1572 die polnische Könige und die Großfürsten von Litauen stellte) liessen sich viele Polen im Gebiet des heutigen südöstlichen Litauen, der heutigen Westhälfte von Weißrussland und dem heutigen westlichen Drittel der Ukraine, außerdem in Nordmähren (Tschechien) und der nördlichen Slowakei nieder.

Aufgrund der Teilungen von Polen zwischen 1772 und 1795 kam der größte Teil unter russische Herrschaft. Mit dem Frieden von Riga 1921 bekam das wiedererstandene Polen fast die Hälfte der durch die Teilung an Russland abgetretenen Gebiete zurück. Doch schon 1939 verlor Polen die Gebiete erneut durch den Hitler-Stalin-Pakt und endgültig 1945 durch den mit der Sowjetunion geschlossenen Grenzvertrag. Die meisten dort lebenden Polen wurden anschließend nach Polen umgesiedelt. Die verbliebenen Polen haben sich zu fast zwei Dritteln an Litauer, Weißrussen und Ukrainer assimiliert. Inzwischen werden sie aber als nationale Minderheiten anerkannt.

Die polnische Minderheit lebt heute überwiegend im östlichen Teil von Litauen. Besonders in der Hauptstadt Vilnius und in der Umgebung. Vertreten werden sie u. a. durch den Bund der Polen in Litauen (polnisch: Zwiazek Polaków na Litwie). Der Kurier Wileński (deutsch: Vilniusser Kurier) ist eine in Vilnius erscheinende polnischsprachige Tageszeitung. Nasz Czas (deutsch: Unsere Zeit) eine in Vilnius herausgegebene polnischsprachige Wochenzeitung und mit Znad Wilii (deutsch: Von der Neris) sendet auch ein polnischsprachiger Radiosender (103.8 FM) aus der litauischen Hauptstadt bis in die angrenzenden Gebiete von Weißrussland. Es existieren noch viele weitere polnische Organisationen und Institutionen in Litauen. Zum Beispiel haben polnische Kinder die Auswahl unter mehreren polnischen Schulen.

Entstehung der russischen ethnischen Minderheit in Litauen

Bevölkerungsstruktur

Ethnische Bevölkerungsstruktur in Litauen

Litauen betrachtet sich als multiethnischer Staat; litauische Staatsbürger können sich zu unterschiedlichen ethnischen Gruppen bekennen. Es wird sowohl nach Staatsangehörigkeit als auch nach ethnischer Zugehörigkeit bei einer Volkszählung gefragt.

Von den 3,366 Millionen Einwohnern sind 84,3 % Litauer, 6,2 % Polen, 5,0 % Russen, 1,1 % Weißrussen und 0,6 % Ukrainer. Juden, Deutsche (etwa 3.300 in Litauen 0,1%), Tataren, Letten und Roma, Armenier und „Sonstige“ machen zusammen etwa 0,7% der Bevölkerung aus. (Stand 2008, Statistisches Amt Litauen).

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