Radierungen

Radierungen sind in der litauischen Volkskunst selten zu finden und erregten daher sofort die Aufmerksamkeit von Forschern und Kunstexperten, die ihren großen Wert erkannten. Die erste Ausstellung von Radierungen, zu der es einen Katalog gab, wurde 1927 von P. Galaunė in Kaunas organisiert. Sie war danach in fast allen großen europäischen Museen zu sehen und erzielte überall große Resonanz.

Leider endete die Tradition der Radierung in der Volkskunst mit Beginn des 20. Jahrhunderts. Anders als bei der Malerei, deren Entwicklung ebenfalls unterbrochen wurde, die jedoch nach dem Krieg als neue Kunstform entstand, führt die Radierung in der Volkskunst heute ein Schattendasein. In den Werken von R. Krasinkevicius wird die Tradition im Bereich Landschaftsgestaltung, Technik, Farbgebung und Linienführung am lebendigsten fortgeführt. Andere bedeutende Künstler in diesem Bereich sind O. Pusvaškytė und M. Rinkūnaitė.

Versuche, die Kunst der Radierung durch Seminare und Ausstellungen wieder aufleben zu lassen, haben bis jetzt keinen großen Einfluss auf die Entwicklung genommen. Eine herausragende Ausstellung zu diesem Thema war jedoch die vom Litauischen Zentrum für Volkskultur 1986 im M. K. Čiurlionis Museum in Kaunas organisierte Retrospektive, bei der alte Stiche zusammen mit anderer Kunst gezeigt wurden.

Siauliai

Die Stadt Siauliai (deutsch: Schaulen) mit 127.000 Einwohnern liegt im Norden von Litauen, rund 120 km südwestlich von Riga (Hauptstadt von Lettland) und etwa 190 km nordwestlich der litauischen Hauptstadt Vilnius entfernt. Siauliai gilt als Wirtschafts-, Kultur- und Bildungszentrum von Nordlitauen.

Im Zentrum von Siauliai schmücken originelle Plastiken die Fußgängerzone. Siauliai ist außerdem bekannt für seine Künstler und Musiker, für das dramatische Theater und eine Reihe verschiedener Museen. Das einzige erhalten gebliebene Architekturdenkmal ist die Kathedrale der hl. Apostel Peter und Paulus aus der Renaissance, da die Stadt leider im Laufe der Jahrhunderte mehrmals von Kriegen, Pesten und Bränden verwüstet wurde.

Brunnenanlagen
Es gibt in Siauliai eine Vielzahl an schönen Brunnen: an der Kreuzung der Vilniaus und Kastonu Strasse (Kastanienallee) befindet sich die Brunnenanlage „Mutterschaft“, weitere Sehenswürdigkeiten sind die Brunnenanlagen „Pelikane“, der Springbrunnen Rrudes, wo die kleine braune Kuppel den hier einmal gerieselten Bach symbolisieren soll, und gegenüber dem Hotel Siauliai, auf einem Rasenstück, befindet sich die Skulptur „Trys pauksciai“ „Drei Vögel“, die 1981 angelegt wurde.

Natur pur, das bietet der Talsa-See (gesprochen: Talscha See), der sich mit dem See Ginkunu vereint und sich fast im Zentrum von Siauliai befindet. 2003 wurde auf der östlichen Seite des Sees im Park Talsa ein herrlicher Gehweg mit 23 Haltepunkten eingerichtet. An jeder Station stehen Schilder mit Infos über die Flora und Fauna, es gibt Sitzbänke und ein Turm zur Beobachtung der verschiedenen Vogelarten.

Bei Šiauliai befindet sich der Berg der Kreuze (Kreuzberg), eine der interessantesten Sehenswürdigkeiten und nationales Wahrzeichen von Litauen. Das grösste Buntglasfenster in Litauen „Saules musis“ (Sonnenschlacht) befindet sich mit einer Fläche von 200 qm im Kulturzentrum „Saule“ (Sonne). Es schildert die 1236 stattgefundene Schlacht zwischen dem litauischen Heer und den Truppen des Schwertbrüderordens, als in den historichen Chroniken der Name von Siauliai erstmal erwähnt worden war. Das Zentrum für Tourismus der Stadt Siauliai befindet sich in der Vilniaus g. 213 im Zentrum der Stadt.

Dorf-Tourismus: Ausser der üblichen Hotels in Siauliai gibt es in der Nähe im Dorf Meskiai (ca. 14 km von Siauliai entfernt auf der A 12 / E 77 in Richtung Bubiai fahren) eine aussergewöhnlich schöne und stilvolle Möglichkeit zu übernachten:
Das Pilies UZEIGA, ein bekanntes Freizeit- und Unterhaltungszentrum mit einer einzigartigen Architektur der Gebäuden und einem Hauch der Vergangenheit, bietet schöne Unterkunfts-möglichkeiten an und hat eine sehr gute traditionelle litauische Küche. Die wichtigsten Materialien der Inneneinrichtungen sind Stein und Holz.

Warschau

Warschau (Warszawa) ist mit 1,7 Millionen. Einwohnern nicht nur die größte Stadt, sondern gleichzeitig das Zentrum des zweitgrößten Ballungsgebiets von Polen mit 2,4 Mio. Einwohnern.

Als Hauptstadt ist Warschau politisches und kulturelles Zentrum des Landes. Durch den wirtschaftlichen Aufschwung nach dem Ende des 2. Weltkrieges wuchs die Industrieregion von Warschau kontinuierlich an. Durch ihren starken Ausbau erlangte die Hauptstadt von Polen eine überragende wirtschaftliche Bedeutung.

Wie für viele anderen Wirtschaftzentren war die Lage der polnischen Großstadt an einem Fluss von immenser Bedeutung für die Entwicklung in der Vergangenheit. Da die Weichsel schiffbar ist konnte ein Binnenhafen als Transport- und Umschlagsplatz für Güter entstehen. Warschau ist nicht nur für die Industrie der Verkehrsmittelpunkt des Landes, sondern insbesondere auch für den Personenverkehr und damit auch für den Tourismus. Die wichtigsten Eisenbahnlinien und Straßen sowie internationalen Fluglinien laufen hier zusammen. Warschau ist heute eine moderne, lebhafte Stadt, die Millionen von Touristen anzieht.

Warschau als kulturelle Hauptstadt des Landes, verfügt über 34 Theater, über 50 Museen, über 300 Bibliotheken, zwei Opernhäuser, eine Philharmonie sowie um die 50 Kunstgalerien. Täglich kann man hier viele Konzerte unterschiedlichster Musikrichtungen bestaunen, und Festivals und andere kulturelle Events genießen.

Wer neben den kulturellen Erlebnissen seine Erholung eher sportlich gestalten möchte, findet in Warschau hunderte Sportzentren, Schwimmbäder, Tennisplätze und andere Einrichtungen. Viele davon in jüngster Zeit entstanden. Auch ein olympisches Schwimmbad ist im Sportklub Warszawianka gebaut worden Für Wintersportler gibt es die modernisierte Eishalle Torwar und eine professionelle, öffentliche Skianlage im Szczesliwicki-Park. Für Pferdeliebhaber ist die Rennbahn in Sluzewiec beliebter Anziehungspunkt. Wasserratten finden gute Bedingungen für Wassersport am Zegrzyski-Stausee in der Nähe von Warschau.

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