Minsk

Minsk ist mit 1,83 Millionen Einwohnern die Hauptstadt und bedeutendste Stadt in Weissrussland. Insgesamt erstreckt sich Minsk über 256 Quadratkilometer, die sich in neun Stadtbezirke gliedern. Der Fluss Swislatsch schlängelt sich durch die Stadt, die heute von vielen Grünanlagen und den meisten wichtigen Kulturstätten des Landes geprägt ist. Minsk erlebte nach dem Ende der Sowjetunion eine große Weiterentwicklung.

Menesk und Mensk hieß die Stadt schon im Mittelalter. Dieser Begriff leitet sich ab vom slawischen “einwechseln” oder “austauschen”. Erwähnt wurde er zum ersten Mal im Jahre 1067. Es war in der Nestorchronik und stand mit der Schlacht an der Nemiga in Zusammenhang, als auch das Ortsgebiet von Minsk überfallen wurde.

Minsk hatte gerade in dieser frühen Zeit immer wieder unter den Feldzügen der verschiedenen Fürsten zu leiden. 1116 kam Menesk beispielsweise zum Großfürstentum Kiew. Minsk entwickelte sich jedoch während dieser Zeit deutlich weiter, wurde Handels- und Handwerkszentrum von Westrussland.

Im 11. bis 13. Jahrhundert muss Minsk eine blühende Stadt gewesen sein, in der sich viele Handelwege kreuzten. Zahllose Dokumente aus dieser Zeit zeugen von einer reichen und bedeutenden Stadt. Anfang des 14. Jahrhunderts kam Minsk zu Litauen. Zunächst war es der litauische Großfürst und König von Polen, Jagiello, der dort herrschte, dann sein Bruder Skirgiello.

Von 1413 bis 1565 gehörte Minsk zur Wojewodschaft Wilna, doch das späte Mittelalter war eine recht chaotische Zeit für Minsk, so dass die Stadt immer wieder unter anderen Herrschern zu finden war. Dennoch war Minsk eine der wichtigsten Städte des Großfürstentum Litauen. Dass sich Minsk trotz der niemals ruhigen Zeit so entwickeln konnte, ist erstaunlich.

1499 erlangte Minsk endlich das so genannte Magdeburger Stadtrecht, wurde seitdem von einem Magistrat regiert. Vom Reichtum von Minsk in dieser Zeit zeugt auch der Bau eines prächtigen Rathauses.Der Handel blühte weiterhin und Minsk war ebenfalls eines der berühmtesten Handwerkszentren. Auch die Religion spielte eine wichtige Rolle in der damaligen Zeit. Viele Klöster wurden im 16. Jahrhundert gegründet.

Aber auch der Barock eroberte Minsk. Besonders beeindruckende Gebäudeensemble wurden nun errichtet, die bis heute erhalten sind und das Stadtbild immer noch prägen (siehe: Sehenswürdigkeiten von Minsk). So sind etwa auf dem heutigen “Platz der Freiheit” etliche wunderschöne Barockbauten zu sehen.

Im 17. Jahrhundert wurde Minsk stark beschädigt. Ein Krieg zwischen Russland und der Polnischen Adelsrepublik führte zur Besetzung der Stadt und zur Flucht vieler Einwohner. Auch in den Nordischen Krieg war Minsk verwickelt. Die Stadt wurde vom Schwedenkönig Karl XII. erobert. 1793 kam Minsk zu Russland. Im Krieg gegen die Napoleonischen Truppen wurde die Bevölkerung von 12.000 Einwohnern auf nur unter 4 000 Einwohnern dezimiert. Die russischen Truppen gewannen Minsk 1812 zurück. Nun herrschte der russische Zar über Minsk. Die Wirtschaft erholte sich langsam wieder, mit der Zeit entwickelte sich Minsk zur bedeutenden Kulturstadt. Ende des 19. Jahrhunderts beeindruckte Minsk vor allem durch sein Völkergemisch aus Juden, Russisch-Orthodoxen und römisch-katholischen Einwohnern, die damals friedlich zusammen lebten.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Minsk zum Schauplatz der Kesselschlacht bei Minsk. Minsk wurde zu 95 % zerstört, doch die Einwohner waren dadurch nicht zu vertreiben. Die vielen Juden der Stadt wurden verschleppt und größtenteils ermordet, das gleiche Schicksal erlitten die Partisanen. Viele Einwohner landeten in Lagern und bei Zwangsarbeit, starben durch Mangelernährung und Krankheiten.

Für die Sowjetunion war Minsk eine Heldenstadt. Prächtig und im sowjetischen Stil wurde sie wieder aufgebaut. Aus dieser Zeit stammt der Schachbrett Grundriss der Stadt.

1992 wurde Weißrussland ein unabhängiger Staat. Minsk wurde Sitz der GUS und zur Hauptstadt von Weißrussland erklärt.

Tipps für den Urlaub in Lettland

Einreiseformalitäten: Die Einreise nach Lettland ist für Touristen deutscher Staatsangehörigkeit ohne Visum möglich, es genügt ein Reisepass. Für Aufenthalte, die kürzer als 3 Monate dauern, genügt auch der Personalausweis. Ausnahme: Wer mit dem Nachtzug über Minsk einreist, benötigt das teure Transitvisum! Arbeiten darf man als Deutscher in Lettland gemäß EU-Richtlinien ohne zusätzliche Arbeitserlaubnis.

Die Deutsche Botschaft in Riga befindet sich in der Raina Bulvaris 13, LV-1050 Riga. Sollten Sie die gesuchten Informationen über Lettland hier nicht finden, oder weitergehende Fragen haben, rufen Sie einfach dort unter der Telefonnummer 00371 670 85100 an.

Verständigung: Amtssprache ist im ganzen Land Lettisch. Auch Russisch wird viel gesprochen. Aber Vorsicht, für Touristen ist es vorteilhafter, sich auf Deutsch oder Englisch zu verständigen, als es mit Russisch zu versuchen. Auf russische Tiuristen reagiert man im Land nicht gerade freundlich.

Geld und Kreditkarten: Landeswährung ist der lettische Lats. Ein Lats sind 100 Santims. Ein Euro ist umgerechnet 0,6 Lats wert. Kreditkarten werden von größeren Hotels und Autovermietern in den Städten von Lettland akzeptiert, nicht aber auf dem Land. Man sollte daher immer etwas Bargeld in Reserve bei sich haben, um beim nächsten Tankstopp auch bezahlen zu können. Das Netz an Geldautomaten ist relativ dicht, man kann in jeder Stadt mit der Maestro-Karte Bargeld abheben. Reiseschecks, die auf Euro oder US-Dollar lauten, werden von allen Banken und großen Wechsel-stuben eingelöst. Doch Vorsicht: Die einbehaltenen „Wechselgebühren“ variieren und sind manchmal abenteuerlich hoch, daher unbedingt vorher fragen und im Zweifelsfall woanders wechseln. Manche Hotels lösen Reiseschecks auch am Empfang direkt ein.

Noch ein Tipp zum Bezahlen in Restaurants: In Lettland wird üblicherweise jeder Tisch in einer Summe abgerechnet. Wer gemeinsam isst, gilt automatisch als Gruppe. Deshalb sollte man als Reisender darauf achten, dass nicht die Speisen und Getränke von Fremden mit berechnet werden. Das passiert häufig, vor allem Gästen, die alleine oder zu zweit speisen und nicht wissen, dass sie Fremde automatisch einladen, wenn sie ihnen gestatten, sich mit an den Tisch zu setzen! Am sichersten ist es, wenn man gemeinsam mit Freunden oder in der Gruppe ausgeht – auch aus einem anderen, leider unschönen Grund: Bei Club-Besuchen in Riga kam es tatsächlich schon öfter vor, dass Diebe gezielt die Getränke von vermeintlich wohlhabenden Touristen mit K.O.-Tropfen versetzen und die Betroffenen anschließend ausrauben. Daher: Getränke nie unbeaufsichtigt stehen lassen.

Technik: Die Stromversorgung in Lettland läuft auf 220 Volt Wechselstrom bei 50 Hertz. Die Steckdosen sind zweipolig, man benötigt keinen Adapter. Zum Telefonieren kann man sich wie im Rest von Europa per International Roaming ins GSM-Netz 900/2800 einbuchen. Die Anbieter E-Plus, T-Mobile, O2 und Vodafone bieten günstige Roaming-Verträge.

Zollbestimmungen: Wer günstig Alkohol oder Zigaretten eingekauft hat, muss wissen, dass man bei der Rückreise nach Deutschland nur 200 Zigaretten, 50 Zigarren oder 250g Tabak mitnehmen darf. Beim Alkohol liegen die Höchstmengen bei 1 Liter Spirituosen, 2 Litern Wein, 250 Gramm Kaffee sowie Waren im Wert bis 175 Euro. Ganz wichtig: Auch wenn in vielen Orten günstige antike Möbel, Schnitzereien oder Bilder auf Märkten oder in Scheunen-Shops beim Besitzer zu erwerben sind, man sollte der Versuchung widerstehen. Die Ausfuhr von Antiquitäten ist nicht erlaubt! Auch Tiere und Ableger von Wildpflanzen dürfen keinesfalls ausgeführt werden.

Anreise und Transport

Flug: Linienflüge nach Minsk gibt es von Belavia und Lufthansa ab Frankfurt und von Austrian Airlines ab Wien. Von der Schweiz gibt es keine Direktflüge.

Der internationale Flughafen von Minsk (Minsk 2) liegt über 40 km östlich der Stadt. Es verkehren Busse (stündlich) und Taxis.

Der Inlandsflughafen (Minsk 1) liegt fast im Stadtzentrum von Minsk. Er bedient Flüge nach Brest, Grodno und andere größere Städte und auch nahe gelegene Städte im Ausland (z. B. Kiew).

Straße: Das Straßennetz in Weissrussland ist auf den Hauptstrecken gut ausgebaut. Rund um Minsk führt eine Ringautobahn (M9). Von Minsk in Richtung Smolensk führt die M2.

Bus: Eurolines bietet Busreisen nach Weißrussland. Innerhalb des Landes gibt es Busverbindungen zwischen allen größeren Städten. Busse sind günstig, aber oft überfüllt. Für Fahrkarten muss man oft lange anstehen. Der zentrale Busbahnhof von Minsk liegt neben dem Bahnhof.

Bahn: Es gibt Verbindungen von Berlin über Warschau und Brest nach Minsk oder von Wien (ebenfalls über Warschau und Brest). Minsk liegt auf der wichtigen Bahnstrecke Berlin-Moskau. Zwischen allen größeren Städten Weißrusslands bestehen regelmäßige Zugverbindungen. Am Bahnhof Brest wird ein mehrstündiger Aufenthalt fällig (Wechsel zwischen Normalspur und russischer Breitspur).

Nahverkehr: In den Städten verkehren Busse, Straßenbahnen und Taxis. In Minsk gibt es zusätzlich eine U-Bahn (2 Linien).

Natur-Klima-Weissrussland

Weißrussland ist größtenteils flach. Etwa ein Drittel ist Wald. Im Süden von Weissrussland liegt das sumpf- und seenreiche Gebiet am oberen Dnjepr, der Düna und Memel. Die größten Flüsse in Weissrussland sind Dnjepr, Beresina, Prypjat und Memel. Der Fluss Bug markiert einen Teil der Grenze zu Polen. Der größte See ist der Naratsch im Norden.

Das Klima ist kontinental, mit kalten Wintern und milden Sommern. Die Niederschläge sind im mitteleuropäischen Vergleich hoch, insbesondere in der Gegend um Minsk.

Sehenswürdigkeiten-Weissrussland

Weißrussland mit seinen Sehenswürdigkeiten zeichnet sich durch weite Ebenen, verschlafene Dörfer und ausgedehnte Wälder aus.
In der Hauptstadt Minsk sind nur noch wenige alte Gebäude (siehe auch: Sehenswürdigkeiten von Minsk) erhalten. Sie wurde im 2. Weltkrieg völlig zerstört und nach stalinistischem Vorbild neu aufgebaut. Minsk erstreckt sich beidseitig des Flusses Swislotsch über kleine Hügel. Nördlich der Stadt liegt der Sasslavl-Stausee. Das Stadtbild ist eher unansehnlich. In den letzten Jahren wurde versucht, die Altstadt wieder aufzubauen. Eindrucksvoll ist der Siegesplatz, ein gewaltiger Rundplatz mit beleuchteten Gebäuden, Denkmal und Obelisk. Am Platz der Freiheit befand sich das Stadtzentrum im 16. Jahrhundert, wovon noch drei Kirchen und das alte (rekonstruierte) Rathaus zeugen. In der Leninstraße kann man gut einkaufen. In der Stadt gibt es viele Museen.

In Witebsk kann man das Geburtshaus von Marc Chagall besichtigen.

Die Stadt Brest an der Grenze zu Polen bietet die Brester Festung und ein interessantes Geschichtsmuseum.

Nördlich von Brest liegt die Stadt Grodno, in der man die Altstadt besichtigen kann. In der Nähe liegt die Braslaver Seenplatte. Viele in Wäldern eingebettete Seen sind durch Kanäle verbunden und bilden ein ideales Wandergebiet.

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