Überlebenshandbuch: Litauen trifft Vorkehrungen für russische Invasion

Litauen ist so gut in die westlichen Bündnisse wie EU und Nato eingegliedert, dass man fast vergessen könnte, dass das kleine Land bis 1991 noch Teil der Sowjetunion war. Nun, nachdem sich Russland im vergangenen Jahr die ukrainische Krim einverleibt hat, werden in dem baltischen Staat offenbar Ängste wach, das von Wladimir Putin regierte Riesenreich im Osten Europas könnte sich auch anderes früheres Gebiet der UdSSR zurückholen wollen. So erklärt es sich, dass das Verteidigungsministerium Litauens nun ein Handbuch herausgegeben hat, dass sich mit dem Verhalten im Ernstfall, sprich einem Einmarsch russischer Truppen, beschäftigt.

Gegenmaßnahmen bei Invasion: Cyber-Angriffe und Streiks

Darin heißt es, man solle zunächst einmal nicht in Panik geraten, wenn der Russe vor den Toren steht. Außerdem sei geraten, sich über soziale Netzwerke zu organisieren Cyberattacken gegen Putin und Co zu starten. Zudem solle man sich den Invasoren möglichst mit Demonstrationen und Streiks zu widersetzen. Das ganze klingt zwar etwas wie ein Scherz, der die Ängste des Kalten Krieges auf die Gegenwart überträgt, ist jedoch bitterer Ernst – das Ministerium verteilt die Broschüre im ganzen Land. Laut Verteidigunsminister Olekas müsse man nach den Beispielen von Georgien und der Ukraine auf alles vorbereitet sein. Dass diese beiden Länder im Gegensatz zu Litauen keine Nato-Mitglieder sind, scheint die offiziellen Kräfte in ihren Befürchtungen nicht zu beirren – derzeit wird ein Gesetz geprüft, nachdem Neubauten von Häusern mit einem Luftschutzbunker ausgestattet sein müssen.

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