Kurfürsten von Sachsen – Großfürsten von Litauen: Ausstellung erfolgreich beendet

Die unter dem Motto „Kurfürsten von Sachsen – Großfürsten von Litauen“ geplante Ausstellung diverser Kunstwerke und anderer Sammelstücke der staatlichen Kunstsammlungen Dresden in Vilnius wurde planmäßig am 14.10. beendet. Die Veranstalter sprechen rückblickend von einer sehr gelungenen und außergewöhnlich gut besuchten Kunstausstellung.

Vilnius Altstadt

Mit mehr als 62.000 Besuchern zog die Kunstausstellung wahre Besucherströme an. Angesichts der vielen Besucher bezeichnete Vytas Dolinkas, der Museumsdirektor, die nun beendete Ausstellung als „eine der bestbesuchten Ausstellungen in litauischen Museen in der letzten Zeit“.

Seit dem 6. Juli wurden im Palast der Großfürsten in Vilnius insgesamt ca. 150 verschiedene Ausstellungsstücke gezeigt – von Gemälden über Porzellan bis hin zu Prunkkleidern und Waffen. Mit den Krönungsinsignien der Kurfürsten von Sachsen, die beinahe 70 Jahre lang auch Könige von Polen und damit zugleich Großfürsten von Litauen waren, wurde den Besuchern in Vilnius auch ein bedeutendes Stück der Geschichte Litauens präsentiert.

Die nun beendete, rückblickend als sehr erfolgreich zu betrachtende Ausstellung war Teil der Feierlichkeiten zum 100. Staatsjubiläum Litauens, das sich im Jahr 1918 von der Sowjetunion lossagte.

Entstehung der polnischen ethnischen Minderheit in Litauen

Mit der Gründung des jagiellonischen Reiches Polen-Litauen (europäische Dynastie, die von 1386 bis 1572 die polnische Könige und die Großfürsten von Litauen stellte) liessen sich viele Polen im Gebiet des heutigen südöstlichen Litauen, der heutigen Westhälfte von Weißrussland und dem heutigen westlichen Drittel der Ukraine, außerdem in Nordmähren (Tschechien) und der nördlichen Slowakei nieder.

Aufgrund der Teilungen von Polen zwischen 1772 und 1795 kam der größte Teil unter russische Herrschaft. Mit dem Frieden von Riga 1921 bekam das wiedererstandene Polen fast die Hälfte der durch die Teilung an Russland abgetretenen Gebiete zurück. Doch schon 1939 verlor Polen die Gebiete erneut durch den Hitler-Stalin-Pakt und endgültig 1945 durch den mit der Sowjetunion geschlossenen Grenzvertrag. Die meisten dort lebenden Polen wurden anschließend nach Polen umgesiedelt. Die verbliebenen Polen haben sich zu fast zwei Dritteln an Litauer, Weißrussen und Ukrainer assimiliert. Inzwischen werden sie aber als nationale Minderheiten anerkannt.

Die polnische Minderheit lebt heute überwiegend im östlichen Teil von Litauen. Besonders in der Hauptstadt Vilnius und in der Umgebung. Vertreten werden sie u. a. durch den Bund der Polen in Litauen (polnisch: Zwiazek Polaków na Litwie). Der Kurier Wileński (deutsch: Vilniusser Kurier) ist eine in Vilnius erscheinende polnischsprachige Tageszeitung. Nasz Czas (deutsch: Unsere Zeit) eine in Vilnius herausgegebene polnischsprachige Wochenzeitung und mit Znad Wilii (deutsch: Von der Neris) sendet auch ein polnischsprachiger Radiosender (103.8 FM) aus der litauischen Hauptstadt bis in die angrenzenden Gebiete von Weißrussland. Es existieren noch viele weitere polnische Organisationen und Institutionen in Litauen. Zum Beispiel haben polnische Kinder die Auswahl unter mehreren polnischen Schulen.

Entstehung der russischen ethnischen Minderheit in Litauen

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