Entwicklung von Litauen als unabhängiger Staat

Direkt nach dem Wiedererlangen der Unabhängigkeit wandte sich Litauen mit den Beitrittsanträgen an verschiedene Internationale Organisationen. Litauen wollte in das alte Europa zurück. Als Erstes trat Litauen 1991 den Vereinten Nationen bei. Somit wurde der erste Schritt zur inneren und äußeren Sicherheit des Staates gemacht und die Integration Litauens in die Internationalen Organisationen angefangen. Obwohl sich Litauen in einer sicherheitspolitisch gesehen schwierigen Situation befand: die Sowjettruppen waren immer noch im Lande stationiert. Mit Hilfe der internationalen Organisation wurde die Sowjetarmee bis Herbst 1993 abgezogen.

Das Land setzte sich auch bereits 1991 die Mitgliedschaft in der EU und NATO zum Ziel. Erst nach dem Abzug der Sowjettruppen wurden die ersten Voraussetzungen zur euro-atlantischen Integration geschaffen. Den offiziellen Antrag auf die Mitgliedschaft in die EU und NATO stellte Litauen 1995 und 1999 wurden die offiziellen Beitrittsverhandlungen aufgenommen.

Am 1. Mai 2004 schließlich wurde Litauen gemeinsam mit 9 weiteren Staaten als Mitglied in die EU aufgenommen. Beim Beitritt in die EU musste sich Litauen verpflichten bis Ende 2009 das Atomkraftwerk in Ignalina zu schließen. Eins der wichtigsten Motive der EU war die Tatsache, dass es sich dabei um eine alte und wenig sichere Anlage handelte.

Im Europäischen Parlament wird Litauen von 13 Parlamentariern vertreten. In der EU-Kommission war Litauen (von Mai 2004 bis Mai 2009) von der ehemaligen EU-Kommissarin Dalia Grybauskaitė, die für Haushalt und Finanzplanung zuständig war, vertreten. Ab 1. Juli 2009 war Algirdas Gediminas Šemeta (ehemaliger Finanzminister der 15. Regierung von Litauen) vorläufig bis zum 31. Oktober 2009 EU-Kommissar für Finanzplanung und Haushalt. Für die Folgekommission ist er nun als Kommissar für Steuern und Zollunion, Audit und Betrugsbekämpfung zuständig.
Im Europäischen Ministerrat verfügt Litauen über 7 Stimmen. In der zweiten Jahreshälfte 2013 wird Litauen die Ratspräsidentschaft der EU übernehmen. Mitglied der NATO wurde Litauen am 29. März 2004 gemeinsam mit 6 weiteren Ländern Mittel- und Osteuropas. Abgesehen von den internationalen Organisationen wie die EU und NATO gehört Litauen auch den Vereinten Nationen (seit 1991) an, und vielen weiteren Organisationen. Die unten stehende Liste schildert die Positionierung von Litauen in den Internationalen Organisationen.

  1. Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) 10.09.1991
  2. Vereinte Nationen (VN) 17.09.1991
  3. Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) 27.09.1991
  4. Internationale Arbeitsorganisation (ILO) 04.10.1991
  5. Internationale Fernmeldeunion (ITU) 12.10.1991
  6. Organisation der VN für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) 15.10.1991
  7. Organisation der VN für industrielle Entwicklung (UNIDO) 17.10.1991
  8. Interpol 04.11.1991
  9. Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO) 09.11.1991
  10. Internationale Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung 17.11.1991
  11. Weltgesundheitsorganisation (WHO) 25.11.1991
  12. Internationale Organisation für Normung (ISO) 01.01.1992
  13. Der Weltpostverein (UPU) 10.01.1992
  14. Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) 30.01.1992
  15. Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) 15.02.1992
  16. Baltische Versammlung 05.03.1992
  17. Internationale Finanz-Corporation (IFC) 21.04.1992
  18. Internationale Währungsfonds (IMF) 29.04.1992
  19. Weltorganisation für geistiges Eigentum (WIPO) 30.04.1992
  20. Weltzollorganisation (WZO; WCO) 18.06.1992
  21. Weltorganisation für Meteorologie (WMO) 03.07.1992
  22. Internationale Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (Weltbank) 06.07.1992
  23. Multilaterale Investitions-Garantie-Agentur (MIGA) 22.09.1992
  24. Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) 06.02.1993
  25. Europarat 14.05.1993
  26. Internationale Atomenergieorganisation (IAEO) 18.11.1993
  27. Ministerrat der Baltischen Versammlung 13.06.1994
  28. Internationale Organisation für Migration (IOM) 28.11.1995
  29. Internationale Seeschifffahrts-Organisation (IMO) 07.12.1995
  30. Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) 15.05.1998
  31. Organisation des Vertrags über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBTO) 07.02.2000
  32. Welttourismusorganisation (WTO) 12.05.2001
  33. Welthandelsorganisation (WHO) 31.05.2001
  34. Nordatlantikvertrag-Organisation (NATO) 01.04.2004
  35. Europäische Union (EU) 01.05.2004

Im Dezember 2007 ist Litauen dem Schengen Raum beigetreten. Litauen hat am 15. Januar den Vorsitz bei dem Ausschuss der Menschlichen Dimension der OSZE (der 2007 gegründet wurde) übernommen. Dementsprechend werden die Plenarsitzungen der Parlamentarischen Versammlung der OSZE im Sommer 2009 in Litauen stattfinden. 2011 übernimmt Litauen die Ratspräsidentschaft der OSZE. Außerdem gehört Litauen zur NB8 (Nordic Baltic Eight), dem Rat der Nordischen und Baltischen Staaten.

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Quellenangabe

Aussenminister Vygaudas Ušackas

Aussenminister Vygaudas Ušackas

AUßENMINISTER
Herr Vygaudas Ušackas, VU/LCD

Vygaudas Ušackas wurde am 16. Dezember 1964 in Skuodas geboren. Nach dem Abitur 1982 leistete er den Militärdienst bei der Sowjetischen Armee. 1990 erwarb Herr Ušackas den Abschluss an der Rechtwissenschaftlichen Fakultät der Universität Vilnius. Nach dem Universitätsabschluss und Aufbaukursen in Oslo (Norwegen) und Arhus (Dänemark) nahm Herr Ušackas die Tätigkeit des II. Sekretärs in der Abteilung für Westeuropa im Außenministerium Litauens auf (1991-1992). Danach wurde er zum Berater der Litauischen Delegation bei EU und NATO (1992-1996), später zum Leiter der Abteilung für Politik beim Außenministerium der Republik Litauen (1996-1999).  Herr Ušackas bekleidete das Amt des Vizeaußenministers von 1999 bis 2000. Bei den EU-Beitrittsverhandlungen wurde Herrn Ušackas die Leitende Position in der Litauischen Delegation zugeteilt. Von 2001 bis 2006 bekleidete er das Amt des Botschafters der Republik Litauen in Mexiko und den USA. Daraufhin wurde er Botschafter im Vereinigten Königreich (2006-2008). Am 9. Dezember 2008 wurde Herr Ušackas zum Außenminister der Republik Litauen vereidigt.

Lettland

Flagge Lettland

Flagge Lettland

Grenzländer: Lettland wird durch Estland im Norden mit 343 Kilometern begrenzt, durch Russland im Osten mit 282 Kilometern, Weissrussland im Südosten mit 167 Kilometern und Litauen im Süden mit 576 Kilometern.

Landkarte Lettland

Landkarte Lettland (c) UAB ANTILE

Hauptstadt: Riga
Amtssprache: Lettisch
Einwohner: 2.270.000
Fläche: 64.589 Quadratkilometer
Währung: Euro
Autokennzeichen: LV
Telefon-Vorwahl: +371
Zeitzone: MEZ + 1 Stunde

Die Republik Lettland gehört zum Baltischen Staatenbund. Geographisch gesehen liegt Lettland in der Mitte von Europa.
Kaum ein anderer Teil in Europa verfügt über eine so breite Palette an Sehenswürdigkeiten, landschaftlichen Highlights und kulturellen Besonderheiten wie die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen.

Burg Turaida im Gaujatal

Burg Turaida im Gaujatal, (c) bretagne_32, piexelio.de

Die Staaten im Baltikum sind heute unabhängig und entwickeln auf ganz unterschiedliche Art ihre kulturellen Eigenheiten weiter. Gleichzeitig findet eine spürbare Öffnung nach Westen statt. Lettland ist vor allem für seine unberührte Natur bekannt, die in Teilen sogar als UNESCO Weltkulturerbe anerkannt wurden. Seit dem 1. September 2001 darf man aus allen EU-Mitgliedsstaaten ohne Visum nach Lettland einreisen, wodurch der Tourismus von und nach Lettland erheblich zugenommen hat. Seit der EU-Osterweiterung am 1. Mai 2004 gehört auch Lettland zur Europäischen Union. Die drei baltischen Staaten Litauen, Lettland und Estland gehören auch seit dem 21. Dezember 2007 zum Schengen-Raum.

Das kleine Land an der Ostsee besitzt eine lange, stolze Geschichte mit vielen Traditionen, kulturellen Reichtümern, mittelalterlichen Burgen und architektonischen Kunstwerken. Der Geist der Vergangenheit ist überall spürbar. Sogar mitten im turbulenten Nachtleben der Hauptstadt Riga. Er zeigt sich in den weltweit einzigartigen Prachtbauten im Jugendstil, zahlreichen Museen, Galerien, mittelalterlichen Bauwerken und einer Oper von internationaler Bedeutung.

Strand in Lettland, (c) bretagne_32, pixelio.de

Strand in Lettland, (c) bretagne_32, pixelio.de

Spürbar ist auch der insbesondere in den Städten von Lettland schwelende Dauerkonflikt mit Russland, über dessen weiteren Verlauf man derzeit nur spekulieren kann. Trotz des hohen russischen Bevölkerungsanteils werden Russen von den Letten als Minderheit behandelt, was vor dem geschichtlichen Hintergrund nachvollziehbar erscheint. Als Tourist ist man davon aber kaum betroffen.

Die stille Rigaer Bucht und die kilometerlangen Sandstrände der Ostsee im Kurort Jurmala laden zum Surfen und Baden ein. In den riesigen Naturparks mit Wäldern, Flüssen und Seen kann man nach Herzenslust Wandern, Angeln und Kanu fahren. Wer die Stille und die einsame Natur liebt, darf beim Campen in aller Ruhe den Alltag vergessen und sicher sein, dass er tagelang keinem anderen Menschen begegnet. Dafür vielleicht einem Elch oder einem Wolf…

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