Jelgava

Jelgava hört auf gleich drei verschiedene Namen: die deutsche Bezeichnung Mitau, die lettische Zemgala, und den aktuellen Namen Jelgava. Sie liegt im Zentrum von Lettland, in Semgallen, einer sehr fruchtbaren und grünen Ebene entlang des Flusses Lielupe. Mit dem Auto fährt man rund 45 Minuten von Riga aus nach Süden auf der E77.

Mit 67.000 Einwohnern ist Jelgava die viertgrößte Stadt in Lettland und verfügt wie alle lettischen Städte über eine lange Tradition. Dabei leben hier überdurchschnittlich viele junge Menschen. Jelgava ist eine Studentenstadt, die meisten studieren an der landwirtschaftlichen Universität des Landes. Diese befindet sich in einem der prächtigen Gebäude vom ganzen Baltikum, dem Jelgava-Barockschloss.

Um eine Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte zu verhindern, legen die Stadtplaner seit Jahren großen Wert auf eine konsequente Entwicklung des Kultur- und Sportprogramms. Das wirkt sich auch positiv auf den Tourismus in Jelgava aus, der wiederum Arbeitsplätze und Aushilfsjobs schafft, mit dem sich die Studenten finanziell über Wasser halten können. So ist eine Art grundsätzliche Zweckfreundschaft zwischen Touristen und Studenten entstanden, weshalb man überall leicht miteinander ins Gespräch kommt (ohne dabei wie in Riga gleich an Trickbetrüger denken zu müssen).

Im Jahr 1265 wurde anlässlich der Stadtgründung eine Holzburg durch die deutschen Kreuzritter des Livländischen Ordens errichtet. Kurz darauf entwickelte sich ein Handelszentrum mit vielen Siedlungen und Handwerkern. Seit dem 13. Jahrhundert lebten hier die Herzöge des kurländischen Adels und sorgten für einen gewissen Wohlstand, weshalb Jelgava bereits 1573 die Stadtrechte verliehen bekam. Herzog Johann Brilon beauftragte seine Baumeister, anstelle der alten Burg das Barockschloss zu errichten, das heute die landwirtschaftliche Universität beherbergt.

Ab 1795 stand Jelgava zwar unter russischer Herrschaft, blieb aber das politische, kulturelle und wirtschaftliche Zentrum des Herzogtums. Wie in vielen anderen lettischen Städten, so richtete der Zweite Weltkrieg auch hier große Zerstörung an. Doch die Stadt wurde wieder aufgebaut, glücklicherweise weitgehend im Original-Baustil.

In der Altstadt von Jelgava sieht man viele hervorragend erhaltene, herrschaftliche Adelshäuser. Dank der vielen Studenten und Touristen hat sich hier ein unterhaltsames Nachtleben entwickelt, es gibt Bars und Kneipen, Musikclubs und Galerien – und da Jelgava wie fast alle Städte in Lettland keine Sperrstunde kennt, kann man hier trotz aller Beschaulichkeit die Nacht zum Tag machen…

Im Umland von Jelgava stolpert man über die üblichen Sowjet-Hinterlassenschaften: Plattenbauten, Kraftwerke und Industrieanlagen. Doch es gibt Lichtblicke: Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit wurde kürzlich ein umfassendes Förderprojekt für die Stadt Jelgava auf den Weg gebracht: die Sanierung des Fernwärme-Netzes. Das Rohrsystem wurde erneuert, alte Brenner durch moderne Anlagen ersetzt und ein veraltetes Kohlekraftwerk verschrottet. Ebenfalls wurden an über 600 Wohnungen Dämm-Maßnahmen subventioniert. So werden künftig 92% der Energieverluste eingespart. Dieses ist nur eines von vielen Partnerprojekten zwischen Deutschland und Lettland, welches das Umweltbewusstsein in Lettland fördern soll.

Zimmer bekommt man wie in jeder Studentenstadt zum kleinen Preis, zu Semesterbeginn sind allerdings traditionell fast alle preiswerten Unterkünfte ausgebucht. Im Drei-Sterne-Hotel Jelgava kann man ab 62 Euro inklusive Frühstück in einfachen, aber gepflegten Zimmern übernachten. Westlichen Luxus darf man natürlich nicht erwarten.

Sehenswürdigkeiten Polen

Die Sehenswürdigkeiten in Polen im Überblick:

Warschau liegt in der Region Masowien. Die Stadt ist heute der Mittelpunkt des politischen Lebens in Polen und eines der Wirtschafts- und Verkehrszentren Mitteleuropas. Warschau wuchs und erblühte trotz mehrfacher Zerstörungen im Laufe seiner stürmischen Geschichte. Im Zweiten Weltkrieg wurde es stark zerbombt. Der originale Wiederaufbau der Altstadt von Warschau und des nahen Königsschlosses am Plac Zamkowy gelang besonders gut. 1981 wurde sie in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen.

Altstadt von Warschau

Altstadt Warschau, (c) Dachkammer, pixelio.de

Neben der Altstadt gibt es weitere Sehenswürdigkeiten, wie das älteste Denkmal der Stadt, die Säule des Königs Sigismund III. Wasa, der Lazienski-Park mit dem Palais, der Palais Belvedere am Ende der Ujazdowskie-Allee, Park und Schloss Wilanow und der Kulturpalast im stalinistischen Baustil, in dem heute Ausstellungen und Kongresse veranstaltet werden und Kinos, Theater sowie Restaurants untergebracht sind.

Die historische Innenstadt von Krakau blieb vom Krieg verschont und ist original erhalten. Der alte Marktplatz in Krakau und die umliegenden Gassen werden von den schönsten Bürgerhäuser und Adelshäusern aus Gotik, Renaissance und Barock gesäumt. Arkadengänge schmücken die fast 100 Meter langen Tuchhallen in der Mitte des weiten Platzes. Die Wawel-Kathedrale war die Krönungskirche in Polen. Sie birgt die prunkvoll gearbeiteten Sarkophage einer Reihe von Monarchen. Das prächtige Renaissance-Schloss von Krakau daneben beherbergt die staatlichen Kunstsammlungen mit Gobelins und Türkenzelten. Von großer Bedeutung ist auch die Krakauer Universität.

Altstadt Breslau
Altstadt von Breslau, (c) Hardy5, pixelio.de

Breslau, das historische Zentrum von Schlesien, wurde nach völliger Zerstörung liebevoll wieder aufgebaut. Besonders eindrucksvoll sind das gotische Rathaus, die Universität mit der barocken Leopoldina-Aula und der Dom von Breslau.

Danzig ist eine Glanzleistung des Wiederaufbaus und der modernen Denkmalspflege. Scheinbar unversehrt in ihrer alten Pracht zieht die Altstadt von Danzig jeden Urlauber in ihren Bann. Besonders beeindruckend ist die gotische Marienkirche, in der 25.000 Menschen Platz finden. Auch das Rechtstädter Rathaus und nicht weit davon der prächtige Artushof mit seiner Renaissance-Fassade stehen wieder da, als seien sie nie Trümmerschutt gewesen. Die Dluga-Straße ist nach einem Bild von 1750 neu erstanden. Das Renaissance-Rathaus der Altstadt von Danzig im holländischen Stil, die alten Stadttore und das Wahrzeichen Danzigs, das Krantor aus dem 15. Jahrhundert, alles steht wieder an seinem alten Platz.

Der Süden von Polen ist sehr bergig, die Hohe Tatra hat sogar alpinen Charakter. Am Westrand liegen die niedrigeren, interessant geformten Sudeten mit Almen. Diese Gegend ist im Frühling und Herbst für Bergwanderer interessant. Viele Wege sind gut markiert. Es gibt aber auch schwieriger zugängliche Pfade, die zwar teilweise mit Ketten abgesichert sind, jedoch nur für erfahrene Bergwanderer geeignet sind.

An den Masurischen Seen werden nach und nach gute Wassersportmöglichkeiten aufgebaut. Vor allem Bootsfahrer entdecken zunehmend die vielen Möglichkeiten, die sich ergeben, weil zahllose Gewässer durch Wasserläufe und Kanäle verbunden sind. Segeln, Windsurfen und vor allem auch Angeln sind möglich.

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