Krakau, die frühere Hauptstadt von Polen und Kulturhauptstadt 2000 hat 750.000 Einwohner und ist wirtschaftliches und kulturelles Zentrum in Südpolen.

Geschichte von Krakau
Die Stadt wird erstmals namentlich mit dem im Jahr 1000 gegründeten Bistum Krakau erwähnt. Zuvor existierte an gleicher Stelle wohl bereits ab dem 7. Jahrhundert eine Festung. Im Südosten von Polen an der Weichsel gelegen, war sie vom 14. bis Anfang des 17. Jahrhunderts die Hauptstadt von Polen und die Krönungsstadt der polnischen Könige, die hier auch ihre letzte Ruhe fanden. Der Wawel, ein Hügel an der Weichsel mit Königsschloss und Kathedrale, ist heute noch das Wahrzeichen Krakaus.

Ab dem 11. Jahrhundert bis 1795 wurden die polnischen Krönungsinsignien auf dem Wawel verwahrt. Als erste polnische und zweite Universität in Mitteleuropa wurde 1364 die Krakauer Akademie, die heutige Jagiellonen Universität, gegründet. Hier studierten schon Nicolaus Copernicus und der spätere Papst Johannes Paul II. Im 15. und 16. Jahrhundert erlebte Krakau eine wirtschaftliche und zugleich künstlerische Blütezeit. Bedeutende Künstler arbeiteten für oder in Krakau: so zum Beispiel Hans Dürer und Veit Stoß, der den weltberühmten Altar der Marienkirche schuf.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde Krakau zum Zentrum des polnischen Museumswesens mit einer bunten Künstlerelite. Unzerstört blieb die Stadt im Zweiten Weltkrieg weil sich das nationalsozialistische „Gouvernement Polen“ auf dem Wawel seinen Sitz eingerichtet hatte.

Krakau ist ein großer Industriestandort, der viertgrößte Polens. neben der Hüttenindustrie findet man heute hauptsächlich auch pharmazeutische Hersteller, Elektroindustrie und Tabakindustrie. Krakau ist aber auch Finanz- und touristisches Zentrum. Vor allem aber ist es nach wie vor die „heimliche Hauptstadt“ von Polen und seit dem Mittelalter Geistes- und Handelszentrum in Europa.

Sehenswürdigkeiten von Krakau
Vom großen, mittelalterlichen Markt aus führen elf Straßen in die Altstadt von Krakau mit ihren Bürgerhäusern aus vielen Epochen. Hier kann man etliche Museen und andere Sehenswürdigkeiten bewundern.

Neben der mittelalterlichen Befestigungsanlage findet man hier das Universitätsgebäude „Collegium Maius“ sowie die Franziskaner-kirche mit Jugendstil-Wandmalereien und –fenstern. Auch Krakaus erste barocke Kirche St. Peter und Paul kann man besichtigen. Zwischendrin ruht man sich in einem der vielen stilvollen und traditionsbewussten Cafes und Restaurants aus, die oft in Kellergewölben zu finden sind und sowohl für den eiligen Gast als auch für den Genießer etwas zu bieten haben.

Die dreischiffige, gotische Kathedrale wurde zwischen 1320 und 1364 errichtet und ist umgeben von einer Steinmauer mit drei Pforten aus dem Frühbarock sowie mehreren, kleinen Gebäuden wie zum Beispiel die Sigismund-Kapelle (Kaplica Zygmuntowska), ein Renaissancebau mit einer goldenen Kuppel. Die Kathedrale ist so etwas wie ein Nationalheiligtum für die Polen. Hier wurden seit 1320 fast alle polnischen Herrscher gekrönt und später auch begraben. Gleichzeitig ist sie die Kathedrale auch Bischofssitz. Karol Wojtyla war hier Bischof, bevor er zum Papst gewählt wurde.

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