Bromberg ist eine Industriegroßstadt in Polen, die 1346 von Kasimir dem Großen gegründet wurde. Bromberg liegt in der Region Kujawien (Kujawy), das ursprünglich ein eigenständiges Herzogtum war. Bromberg gehörte nach vielen Kriegen mit dem Deutschorden und Schweden schließlich ab 1722 zu Preußen. 1910 waren etwa 84 % der 58.000 Einwohner Deutsche. 1920 wurde Bromberg wieder polnisch. Heute hat Bromberg ca. 366.000 Einwohner und ist die Hauptstadt der Woiwodschaft Kujawien-Pommern.

Für die wirtschaftliche Bedeutung Brombergs als Industriestandort ist der Bromberger Kanal mitbestimmend. Über die Flüsse Weichsel und Netze können so die Brahe mit der Oder verbunden werden.

Sehenswürdigkeiten in Bromberg
Aus dieser für Handel und Industrie so wichtigen Verkehrsschiene resultiert die sehenswerte „Bromberger Speicherstadt“. Nicht nur eine Reihe von Fachwerkspeichern an der Brahe, die alle aus dem 18. Jahrhundert stammen, sondern vor allem das „Venedig von Bromberg“, an einem kleinem Nebenarm gelegen, sind sehenswerte Kulturzeugen eines regen Wirtschaftlebens.

An einer spätgotischen Kirche aus dem 15. Jahrhundert kann man einen markanten Stufengiebel bewundern. Die Klarissinnenkirche bietet eine besonders nette Attraktion. Jeden Tag um 12.00 und um 18.00 Uhr spielt ein kleines Blechbläserorchester vom Turm herab. Im Inneren der Kirche ist neben dem Hochaltar die bemalte Deckenkonstruktion aus Holz sehenswert.

Von der Klarissinnenkirche aus kann man seinen Entdeckungsspaziergang durch die ul. Gdariska, die dort ihren Anfang nimmt, beginnen. Diese ehemalige Danziger Straße repräsentiert mit seinen Jugendstilbauten vom Ende des 19. Jahrhunderts eine glanzvolle Vergangenheit. Das Hotel Pod Orlem (Zum Adler) sollte auf der Besichtigungstour keinesfalls fehlen. Es ist übrigens auch heute noch ein Hotel. Das Studium der Wappen, die man an vielen Gebäuden findet ist sehr interessant. Beispielhaft sei hier der Haupteingang der Markthalle auf der Podwale Straße 4 genannt Hier befindet sich ein prächtiges Exemplar des Stadtwappens von Bydgoszcz / Bromberg.

Während Bromberg bis zu den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts mehr und mehr im Grau versank, wurden in den letzten Jahren umfassende Renovierungen durchgeführt, die den Glanz vieler Fassaden wieder ans Licht brachte. Bromberg ist nicht nur zu einer bedeutenden Universitätsstadt geworden, das durch seinen Internationalen Flughafen über gute Anbindung verfügt, sondern auch zu einer gerade für Musikinteressierte bedeutendem Zentrum Polens. Alljährlich findet hier ein Opernfestival statt.

Am Rande der üblichen Routen findet man im Mühlenviertel Ruhe und Natur. Einerseits Mitten in der Stadt gelegen, direkt vom „Bromberger Venedig“ aus findet man hier eine grüne Idylle umgeben von Wasser. Auf einem besinnlichen Spaziergang entdeckt man die Pfarrkirche der Heiligen Martin und Nikolaus und den „Weißen Speicher“. Dieses um das Jahr 1780 auf einem älteren Fundament errichtete Bauwerk, hat in seinem gotischen Keller ein Kreuzgewölbe. Dem Kreismuseum hat hier ein Museum für das Handwerk eingerichtet.

2004 wurde Bromberg um eine Sehenswürdigkeit reicher. Auf den Seil zwischen den Ufern der Brahe wurde eine Skulptur von Jerzy Kedziora „Seiltänzer (Der, der über den Fluss geht)“ aufgestellt.

Auch in der Umgebung von Bromberg lässt sich so einiges entdecken. Mit einem Verkehrsmittel der ganz besonderen Art, nämlich der Schmalspurbahn zwischen Gasawa und Znin erreicht man eine Ausgrabungsstätte, die Reste einer Wehrsiedlung aus dem 4. bis 7. Jahrhundert vor Christus freilegte. Diese Siedlung der sogenannten Lausitzer Kultur gilt als eine der besterhaltenen in ganz Europa. An der Endhaltestelle der Bahn lädt ein Eisenbahnmuseum zum Besuch ein.

Weitere Sehenswürdigkeiten in der Umgebung von Bromberg sind das Schloss Lubostron der Familie Skorzewski sowie die Prämonstratenserinnenkirche der hl. Dreifaltigkeit. Dieses romanische Bauwerk wurde in der Zeit des 12. bis 13. Jahrhunderts erbaut. Die besondere Sensation daran ist jedoch der Umstand dieser Entdeckung. Da diese Kirche während des Barock komplett umgebaut wurde, kamen die romanischen Säulen erst bei erneuten Restaurierungsarbeiten 1946 ans Licht. Auch die Fassade wurde wieder freigelegt.

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