Bialystok mit einer Bevölkerungszahl von etwa 300.000 Einwohnern liegt im Nordosten von Polen und ist die Hauptstadt von Podlachien. Alleine 50.000 der Einwohner sind Studenten, denn Bialystok ist eine bedeutende Universitätsstadt mit mehreren Hochschulen und Forschungsinstituten. Die Stadt liegt an der sogenannten Via Baltica, der europäischen Schnellstraße E67. Durch seine ländliche Lage wird Bialystok gerne auch als die grüne Lunge der Region bezeichnet.

Die Geschichte der Stadt ist eng verbunden mit der Familie Branicki. Im 16. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt, gehörte sie ab 1665 besagter Magnatenfamilie, die den Ausbau zur Residenzstadt vorantrieb. Danach begann eine wechselvolle Zeit. 1795 fiel die Stadt an Preußen, 1807 gehörte sie zu Russland. Im 19. Jahrhundert erlebte die Stadt wie viele andere auch eine Blütezeit, die sie vor allem der Textilindustrie zu verdanken hat. Nach einer wechselhaften Geschichte gehört die Stadt seit 1945 wieder zu Polen.

Sehenswürdigkeiten in Bialystok
Das barocke Rathaus beherbergt heute ein Museum für regionale Kunst. Weitere, sehenswerte Museen sind das Armeemuseum sowie das Geschichtsmuseum. Kunstliebhaber finden in Bialystok drei Galerien.
In dem von einem Rokoko-Garten umgebene Branicki Palast (das polnische „Versaille“), befindet sich heute die medizinische Akademie. Das Schloss ist noch in seiner ursprünglichen Bauweise erhalten.

Eine der weiteren touristische Attraktionen in Bialystok ist der Domkomplex mit seiner alten Kirche aus dem 16. Jahrhundert. Der im neugotischen Stil errichtete Dom stammt aus den Jahren 1904 bis 191. Sehenswert hier vor allem die Kanzel und der kunstvolle Hauptaltar.
In Bialystok befinden sich mehrere orthodoxe Kirchen, von denen die St.-Nikolai-Kathedrale und die Haghia Sophia besonders sehenswert sind.

Ein Besuch ist lohnenswert, obwohl die Stadt im zweiten Weltkrieg fast vollkommen zerstört wurde denn man findet ein reiches kulturelles Leben in Bialystok. Zum Beispiel das Aleksandr-Wegierek-Theater, das Puppentheater, die Philharmonie und das Kulturzentrum der Stadt. Man findet hier auch eine Außenstelle der Warschauer Musikakademie, der Warschauer Theaterakademie und eine Reihe privater Institute, die sich der Kultur widmen.

Für Naturliebhaber ist die Stadt ein idealer Ausgangspunkt für die Erkundung der näheren Umgebung. Etwa 80 km von der Stadt entfernt, befindet sich der Bialowieza-Nationalpark. Im Jahre 1977 wurde dieser von der UNESCO als Weltreservat der Biosphäre anerkannt und im Jahre 1979 zur ersten und einzigen natürlichen Welterbestätte in Polen erklärt. Mit dem weißrussischen Nationalparks „Belowesher Wald“ entstand eine grenzüberschreitende polnisch-weißrussische Welterbestätte. Im Jahre 1997 wurde dem Park, der Teil des Bialowieza Urwalds ist, das Europäische Diplom verliehen.

Wer gerne die Umgebung der Stadt Bialystok erkundet macht einen Ausflug zur Pilgerstätte Sanktuarium Swieta Woda. Sie liegt 10 km entfernt von Bialystok und soll laut Überlieferungen eine Wunderquelle sein. Wie es für Pilgerstätten üblich ist, ist auch dieser Ort komplett überlaufen. Dennoch die Atmosphäre zwischen all den von Pilgern aufgestellten Kreuzen und Kerzen ist ein Erlebnis.

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