Wer Mitte der 90er Jahren Riga schon einmal besuchte und heute wiederkommt, der wird seinen Augen nicht trauen. Die Hauptstadt von Lettland hat sich stark verändert, und zwar zu ihrem Vorteil. Aus einer heruntergekommenen, schmutzigen Stadt wurde eine bildhübsche Metropole.

Gildehaus in Riga, (c) christiaaane, pixelio.de

Gildehaus in Riga, (c) christiaaane, pixelio.de

Dabei hat Riga keineswegs seine urlettischen Wurzeln vergessen, im Gegenteil. Wohlstand und Wachstum bewegen sich hier Hand in Hand mit Brauchtum und Lokalkolorit. Gerade die jungen Leute, die sich vom Tourismus Arbeit und westliche Modernität erhoffen, wissen um die Bedeutung des alten Brauchtums und bewahren es ganz bewusst.

Ein anschaulicher Beweis ist die historische, frisch sanierte Altstadt von Riga. Genau wie die Stadtkerne in Tallinn (Estland) und Vilnius (Litauen) wurde auch die Altstadt von Riga als Weltkulturerbe der UNESCO anerkannt. Gegründet im Jahre 1201, war sie ursprünglich komplett von einem Festungsgraben umgeben. Die Sehenswürdigkeiten von Riga in der Kurzübersicht.

Übernachten kann man in Riga schon ab 12 Euro. Besonders beliebt bei jüngeren Gästen ist die Jugendherberge „Friendly Fun Franks Hostel“ mitten im Zentrum in Bahnhofsnähe. Die Räume sind sogar mit kostenlosem W-LAN bestückt. Es gibt aber auch nette private Pensionen oder Gästezimmer in Privathäusern, wo man zur Übernachtung auch gleich noch ein hausgemachtes Frühstück mit Familienanschluss genießen kann. Die Rigaer sind gastfreundlich, sehr aufgeschlossen und stolz darauf, Touristen ihre Stadt zeigen zu können. Deutsche Touristen gelten als besonders höflich und ordentlich, sie sind daher bei privaten Vermietern beliebt und werden herzlich umsorgt.

Anders ist es, wenn man sich als russischer Tourist zu erkennen gibt oder aufgrund von Russisch-kenntnissen für einen gehalten wird. Dann hat die Gastfreundschaft bei traditionsbewussten Letten schnell ein Ende. Zu tief sitzen die Erinnerungen der älteren Generation an die Schreckensherrschaft der Russen. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser schwelende Konflikt in den nächsten Jahren unter der EU-Zugehörigkeit von Lettland weiterentwickelt.

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