Minsk hat dem Urlauber viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Als weißrussische Hauptstadt weiß sie nicht nur als Regierungssitz zu überzeugen, sie begeistert auch mit ihrer Architektur und den vielen Grünflächen Touristen aus aller Welt.

Im Zweiten Weltkrieg war Minsk zu 95 % zerstört worden, doch nach dem verheerenden Sturm über die Stadt wurde sie ab den 50er Jahren wieder aufgebaut. Die Sowjetunion nutzte dafür natürlich ihren so typischen Baustil mit klaren, konstruktivistischen Linien. Aber auch auf den Erhalt von vielen Grünflächen legten die Architekten wert. Minsk sollte nicht mit Gebäuden zugestellt werden, sondern auch Platz zur Erholung bieten. Das macht die Stadt heute so reizvoll.

Breite Straßen prägen heute das Stadtbild. Die so genannten “Prospekte” sind in ganz Russland weit verbreitet. Dazwischen finden sich jedoch immer wieder sehr schöne Parks, die Erholung für Einheimischen und Touristen bieten. Besonders am Fluss Swislatsch befinden sich einige wunderschöne Grünflächen, die Ruhe und das Ambiente des idyllischen Flusses bieten. Der interessanteste dieser Parks ist vielleicht der Janka-Kupala-Park direkt an der Swislatsch.

Die Straßen der Innenstadt sind im Schachbrettmuster angelegt. Hier wurde fast alles neu gebaut, doch sehenswerte alte Bauwerke finden sich noch in der Altstadt von Minsk. Leider wurden auch Teile im Zuge des Wiederaufbaus abgerissen, was heute zu den Bausünden von Minsk zählt. Doch zum Glück blieb die orthodoxe Helig-Geist-Kathdrale in der Altstadt, die auch Oberstadt genannt wird, erhalten.
Besonders prächtig ist die Kathedrale der Heiligen Jungfrau Maria, eine katholische Kirche in der Stadt. Sie wurde im barocken Stil gebaut und begeistert mit ihren Verzierungen und der typischen Bauweise. Fast wirkt sie wie einer deutschen Stadt entnommen – so prägnant ist die Ähnlichkeit zu Kirchen wie etwa der Münchener Asamkirche.

Das Rathaus von Minsk wurde in der Altstadt nach historischen Plänen wieder aufgebaut. Es war einst zerstört worden, jedoch waren alte Pläne erhalten und die Russen entschieden sich zur Rekonstruktion dieses Barockbauwerkes. Aus der alten Zeit erhalten blieb das Bernardinerinnnenkloster aus dem Jahre 1628. Auch heute zeugt es noch von der Gottesverehrung dieser Zeit.

In der Nemiga Straße in der Altstadt befindet sich die kleine Kirche St. Peter und Paul, die zwar angesichts der vielen hohen Häuser ihrer Umgebung fast winzig aussieht, aber dennoch einen Besuch wert ist. Auch die Traezkae-Vorstadt wurde nach alten Plänen im 20. Jahrhundert rekonstruiert. Sie befindet sich direkt am Fluss Swislatsch. Auf einer künstlichen Insel im Fluss wurde eine kleine Kapelle errichtet, die als Denkmal für die Gefallenen des ersten Afghanistan Kriegs dient. Auch dieser Ort ist einen Besuch wert. Zu den weiteren interessanten Kirchen der Stadt zählt die Backsteinkirche des Heiligen Simon und der Heiligen Helena, die ebenfalls zu den katholischen Kirchen von Minsk gehört. Sie ist auch unter dem Namen „Rote Kirche“ bekannt, was von dem Material, aus dem sie erbaut wurde und somit ihrem Aussehen herrührt.

Doch nicht nur die alten Gebäude der Stadt sind sehenswert. Es sind ebenso die modernen Bauten, die erst in der sowjetischen Phase von Minsk errichtet wurden. Hierzu zählt der prächtige Skaryna-Boulevard, eine er bedeutendsten Straßen der Stadt. Heute heißt der Prospekt „Unabhängigkeits-Boulevard“ und beeindruckt durch seine sowjetische Architektur. Dasselbe gilt für den Lenin-Platz. Alles ist auf diesem Platz strukturiert, aber äußerst interessant durch den sowjetischen Empire-Stil. Zwei weitere Plätze, die einen Besuch wert sind, tragen die Namen Siegesplatz und Oktoberplatz. Schon die Namen sprechen für eine große Bedeutung während der sowjetischen Zeit. Die Macht des russischen Reiches sollte auf den Siegesplatz ein mächtiger Obelisk widerspiegeln, der auch heute noch den Platz überragt. Auf dem Oktoberplatz befindet sich der Palast der Republik. Hier fanden auch nach der Wahl 2006 zahllose Kundgebungen statt.

Zu den berühmtesten und interessantesten Museen der Stadt zählen das nationale Kunstmuseum, das nationale Museum für die Geschichte und Kultur von Weißrussland, das Museum für Theater und Musikgeschichte, das Museum für weißrussische Literaturgeschichte, das Museum für zeitgenössische bildende Kunst. Wer sich nicht nur für Kultur und Kunst interessiert, sondern auch für die Geschichte von Weißrussland, der sollte das das weißrussische staatliche Museum für Geschichte des großen Vaterländischen Krieges oder das das Haus zu Ehren der ersten Sozialdemokratische Arbeiterpartei Russlands-Versammlung besuchen.

Das Opernhaus von Minsk erlangte Berühmtheit. Schon seine äußere Gestaltung begeistert, aber natürlich auch die internationalen sowie berühmten russischen Opern, die hier Tag für Tag aufgeführt werden. Weitere bedeutende Theater sind das Janka-Kupala-Theater, das nationale Maxim-Gorki-Theater, das staatliche Musiktheater, das Kleine Theater Minsk und auch das kleine, schöne Puppentheater der Stadt.

In einem schon architektonisch besonders reizvollen Gebäude befindet sich die große weißrussische Nationalbibliothek. Besonders in den Abendstunden begeistert sie durch eine herrliche Beleuchtung.

Last but not least: Wer in Minsk mit dem Zug ankommt, erlebt gleich den Bahnhof der Stadt. Ein mächtiges Gebäude, das sich auf einem riesigen Platz befindet und durchaus sehenswert ist.

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