Lodz

Lodz ist die zweitgrößte Stadt in Polen und hatte lange gegen ein schlechtes Image zu kämpfen. Zeitweise wurde sie als hässlichste Stadt von Polen bezeichnet. Ein stetes auf und ab begleitet die Geschichte dieser Stadt.

Geschichte von Lodz
Im 15. Jahrhundert mit den Magdeburger Stadtrechten ausgestattet zog die Stadt zunächst viele Handelsreisende und Kaufleute an. Was jedoch so vielversprechend begann war nicht von langer Dauer. Anfang des 19. Jahrhunderts war die Einwohnerzahl auf bescheidene 767 Einwohner gesunken. Von einer blühenden Metropole konnte keine Rede mehr sein. Doch die Wende ließ nicht lange auf sich warten.

Der Textilindustrie und der Abschaffung der Zollgrenze zu Weißrussland hin verdankt Lodz einen geradezu kometenhaften Aufstieg im Verlauf des 19. Jahrhunderts. Ein Bevölkerungswachstum begann, der in ganz Europa der damaligen Zeit nicht überboten wurde. Lodz avancierte zu einer Metropole des Reichtums, der Geschäfte und der Geschäftigkeit, die viele Arbeitsuchende z. T. von weiter her anzog. Arbeiter für die Spinnerei wurde gebraucht und kamen in die Stadt, auch ihre Frauen und Kinder fanden hier Arbeit in den Fabriken. Es war eine anstrengende, rauhe Welt, die jede Beschaulichkeit vermissen lies, aber es war auch eine lohnende Welt, in der man es eher zu Reichtum bringen konnte, als im ländlichen Umland.

1850 zählte man schon wieder über 30.000 Einwohner, am Ende des Jahrhunderts gar über 300.000. Neben den Arbeitervierteln entwickelte sich eine besondere Kultur um die Textilfabrikbesitzer herum, die einen aufwendigen Lebensstil pflegten und wegen ihres adligen Gehabes gerne auch als Textilbarone bezeichnet wurden. Man mag darüber schmunzeln, aber diese Bemühungen wenigsten nach außen hin das Fehlen einer großen Familientradition zu kaschieren, macht Lodz heute sehenswert. Die beiden Weltkriege unterbrauchen nach nur wenigen Jahrzehnten erneut den Aufstieg Lodz. Und das Ende der Sowjetunion 1989 setzte der Blütezeit endgültig ein Ende.

Sehenswürdigkeiten von Lodz
Nicht natürlich gewachsen, sondern in der Form eines Schachbretts entworfen und erbaut, verlaufen die Straßen gerade und in der Regel parallel entlang der Nordsüd bzw. Westost-Achse. Als Tourist kann man sich daher hervorragend orientieren. Die Vergangenheit als einstiges Textilzentrum kann man auf Schritt und Tritt verfolgen. Die weiße Fabrik der Familie Geyer, einstige Großspinnerei, ist heute ein Museum. Das ehemalige Warenhaus Schmeichel und Rosner zeigt an seiner Fassade eine Allegorie dieses Industriezweigs.

Eine ganze Gasse, die sogenannte Meyer-Passage zeugt von dem Charme vergangenen Überflusses. Hier bietet sich dem Betrachter ein Stilmix an prächtigen Bauten. Besonders interessant ist auch die Fassade des Poznanski-Palsastes, der heute ebenfalls ein Museum beherbergt. Hier wurden symbolhaft in Form zweier Figuren ein Arbeiter und eine Weberin dargestellt. Den Vertretern, denen Lodz eigentlich seine Blütezeit verdankt. Die ehemalige Scheibler Fabrik wurde zum Art-Center.

Heutiges elegantes Zentrum von Lodz ist die ulica Piotrkowska, die Fußgängerzone der Stadt. Wer sich nach seinem geschichtsträchtigen Spaziergang durch das „Manchester des Polens“ ein wenig ausruhen möchte, nimmt eine der vielen Rischkas und lässt sich chauffieren oder bummelt gemütlich an den zahlreichen Geschäften und Cafés vorbei.

Lodz ist stolz auf seine einst so prachtvolle Vergangenheit und hat auch in der Neuzeit mit der „Manufaktura“ eine der größten Shopping-Malls in Polen der Textilindustrie ein modernes Denkmal gesetzt. Neben schier unüberschaubaren Einkaufs- und Unterhaltungsmöglichkeiten und natürlichen den Kneipen und Restaurants hat man im Manufaktura auch ein Museum eingerichtet, das die Welt der Baumwolle und der Textilmaschinen non einst zeigt. Das Manufaktura ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln ganz schnell und problemlos von der Innenstadt aus zu erreichen. Viele Hotels werben heute schon mit ihrem günstigen Standort in Bezug auf dies Shopping-Mall und hoffen nicht nur auf Gäste aus ganz Polen, sondern aus der ganzen Welt.

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