Berg der Kreuze

Der Berg der Kreuze (engl. Hill of Crosses) in Litauen ist ein katholisch und touristisch geprägter Wallfahrtsort unweit von Siauliai an der Straße nach Riga (Hauptstadt von Lettland) gelegen. Die Pilger pflegen Kreuze auf den Hügel zu stellen, verbunden mit einem Wunsch oder Dank.

Litauen Berg der Kreuze, Hill of Crosses
Berg der Kreuze (lit. Kryžių kalnas) (c) Baltikum Tourismus Zentrale

Der Berg der Kreuze in Siauliai ist ein historisches und architektonisches Denkmal, nicht nur eine der TOP Sehenswürdigkeiten in Litauen sondern weltweit. Der Berg der Kreuze zieht die Menschen, alle Gläubige mit seiner Ruhe, Geistigkeit, der authentischen und sakralen Wesenheit an. Ein lang gezogener, sattelförmiger Grabhügel breitet sich auf einem Flachland aus und ist von den Tälern des Flusses Kulpe und seinen namenlosen Nebenflüssen eingeschlossen.

Am Anfang des 20. Jh. war der Berg der Kreuze schon weit bekannt, hier fanden zahlreiche Gottesdienste, Kirchweihfeste statt. Während der sowjetischen Besatzung fing die „Vernichtung“ der hier aufgestellten Kruzifixe durch die Machthaber an, die hölzernen Kruzifixe wurden kaputt gemacht, verbrannt, die eisernen zum Schrott abgegeben, die Stein- und Betonkruzifixe zerschlagen, vergraben oder im Bach versenkt. So wurden jährlich mehr als 500 Kruzifixe auf dem Berg der Kreuze vernichtet.

Seit 1988 ist der Berg der Kreuze nicht nur wieder Eigentum von Litauen, sondern auch der ganzen Welt. Nun wurden bereits über einhundert tausend verschiedenster Kruzifixe, Gebetstöcke und Betsäulen, Skulpturen der Heiligen sowie Bilder mit den auf ihnen aufgehängten Rosenkränzen auf dem Berg der Kreuze gezählt.

Im September 1993 besuchte den Berg der Kreuze in Siauliai auch Papst Johannes Paul II. Er hielt eine heilige Messe ab und betete für die litauischen Märtyrer des Glaubens und das ganze christliche Europa. Während der Vorbereitung für die Apostelreise des Heiligen Vaters wurde 1993 gegenüber dem Berg der Kreuze eine Kapelle errichtet, an der Messe nahmen über hunderttausend Pilger aus aller Welt teil. Hier findet immer am letzten Juli Wochenende das Ablassfest des Bergs der Kreuze statt.

Riga

Wer Mitte der 90er Jahren Riga schon einmal besuchte und heute wiederkommt, der wird seinen Augen nicht trauen. Die Hauptstadt von Lettland hat sich stark verändert, und zwar zu ihrem Vorteil. Aus einer heruntergekommenen, schmutzigen Stadt wurde eine bildhübsche Metropole.

Gildehaus in Riga, (c) christiaaane, pixelio.de

Gildehaus in Riga, (c) christiaaane, pixelio.de

Dabei hat Riga keineswegs seine urlettischen Wurzeln vergessen, im Gegenteil. Wohlstand und Wachstum bewegen sich hier Hand in Hand mit Brauchtum und Lokalkolorit. Gerade die jungen Leute, die sich vom Tourismus Arbeit und westliche Modernität erhoffen, wissen um die Bedeutung des alten Brauchtums und bewahren es ganz bewusst.

Ein anschaulicher Beweis ist die historische, frisch sanierte Altstadt von Riga. Genau wie die Stadtkerne in Tallinn (Estland) und Vilnius (Litauen) wurde auch die Altstadt von Riga als Weltkulturerbe der UNESCO anerkannt. Gegründet im Jahre 1201, war sie ursprünglich komplett von einem Festungsgraben umgeben. Die Sehenswürdigkeiten von Riga in der Kurzübersicht.

Übernachten kann man in Riga schon ab 12 Euro. Besonders beliebt bei jüngeren Gästen ist die Jugendherberge „Friendly Fun Franks Hostel“ mitten im Zentrum in Bahnhofsnähe. Die Räume sind sogar mit kostenlosem W-LAN bestückt. Es gibt aber auch nette private Pensionen oder Gästezimmer in Privathäusern, wo man zur Übernachtung auch gleich noch ein hausgemachtes Frühstück mit Familienanschluss genießen kann. Die Rigaer sind gastfreundlich, sehr aufgeschlossen und stolz darauf, Touristen ihre Stadt zeigen zu können. Deutsche Touristen gelten als besonders höflich und ordentlich, sie sind daher bei privaten Vermietern beliebt und werden herzlich umsorgt.

Anders ist es, wenn man sich als russischer Tourist zu erkennen gibt oder aufgrund von Russisch-kenntnissen für einen gehalten wird. Dann hat die Gastfreundschaft bei traditionsbewussten Letten schnell ein Ende. Zu tief sitzen die Erinnerungen der älteren Generation an die Schreckensherrschaft der Russen. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser schwelende Konflikt in den nächsten Jahren unter der EU-Zugehörigkeit von Lettland weiterentwickelt.

Städte in Lettland

Wer das städtische Flair in Lettland genießen will, hat verschiedene Möglichkeiten. Viele Dörfer und Ortschaften wuchsen seit dem 10. Jahrhundert zu Städten heran. 21 Orten in Lettland wurde deshalb Stadt-Status verliehen.

Am bekanntesten ist natürlich die Hauptstadt Riga mit rund 742.500 Einwohnern. Diese Stadt boomt und verzeichnet eine stetig wachsende Einwohnerzahl! Bereits jetzt lebt hier fast die Hälfte der lettischen Bevölkerung. Riga vereint die lettische Tradition und Kultur, modernen westlichen Zeitgeist, Wirtschaft und Politik. Gleichzeitig ist Riga mit seinen Sehenswürdigkeiten der wichtigste Verkehrsknotenpunkt im Baltikum.

Zweitgrößte Stadt ist die Industrie- und Gewerbestadt Daugavpils, gefolgt von Liepaja und Ventspils an der Ostsee. Ob Bernsteinsammeln und Entspannen am Strand, erstklassige Rockmusik bei Nacht bis in den frühen Morgen oder viel Kultur und lebendige Stadtgeschichte, die beiden hübschen Hafenstädtchen bieten Touristen viele Facetten für einen unterhaltsamen und erholsamen Urlaub.

Für Nachtschwärmer gut zu wissen: In den meisten lettischen Städten gibt es keine Sperrstunde. So kann sich eine Clubnacht in Riga, Jurmala oder Liepaja schon mal bis zum Morgengrauen hinziehen.

Auch die Studentenstadt Jelgava sollte bei einem Lettland-Urlaub auf dem Programm stehen, ebenso wie das kleine, aber durchaus interessante Städtchen Rezekne mit seiner Burgruine mitten in der Stadt.

Die Kurstadt Jurmala steht ganz im Zeichen des gehobenen Tourismus am Meer. Ob man hier ein Wellness-Programm mit Heilanwendungen in den Hotels und Rehabilitationszentren genießt, durch die belebten Einkaufsstraßen bummelt, sich ins Nachtleben stürzt oder den scharfen Wind zu einem Segeltörn nutzt – hier bleibt kaum ein Wunsch unerfüllt.

Außerdem zählen Jekabpils, Valmiera, Ogre, Tukums, Cesis, Salaspils, Kuldiga, Olaine, Saldus, Talso, Dobele, Kraslava und das beschauliche Bauska zu den touristisch interessanten Städten in Lettland mit schönen Sehenswürdigkeiten.

Sehenswürdigkeiten in Lettland

Die Schönheiten und Sehenswürdigkeiten von Lettland zeigen sich an vielen, ganz unterschiedlichen Orten. So gibt es allein 100 historische Stätten, welche anschaulich die bewegte, lettische Geschichte erzählen.

Burg von Turaida, (c) bretagne_32, pixelio.de

Burg von Turaida, (c) bretagne_32, pixelio.de

Da wäre zum Beispiel das Schloss Rundale in der Nähe von Bauska. In vielen Reiseführern wird es das „Versailles der Ostsee“ genannt, und in der Tat ist die Architektur vergleichbar. Die weitläufige Anlage wurde 1767 erbaut. Leider hat der erste Schlossherr die Innenausstattung vor seiner Flucht wegschaffen lassen. Doch auch ohne die damals üblichen, prachtvollen Accessoires und Möbel lohnt eine Besichtigung.

Das Schlossmuseum präsentiert viele Schätze aus der glanzvollen Vorzeit des Schlosses, und im Landschaftspark kann man herrlich spazieren gehen und die Architektur von weitem genießen. Direkt nebenan lädt das Museum für angewandte Kunst zur Besichtigung ein.

Eine weitere historische Attraktion und Sehenswürdigkeit ist die Pfahlbauten-Siedlung im See Araisi. Diese altlettische Siedlung stammt aus der späten Eisenzeit im 9. Jahrhundert. Wer wissen möchte, wie man in Lettland vor über 1.000 Jahren lebte, kann sich hier einen faszinierenden Eindruck verschaffen.

Gutmannshöhle bei Sigulda, (c) bretagne_32, pixelio.de

Gutmannshöhle bei Sigulda, (c) bretagne_32, pixelio.de

Im Gauja-Tal Nähe der Stadt Sigulda kann man nicht nur sehr gut Kanufahren und ausgiebig wandern, sondern auch Höhlen mit Wandmalereien aus dem 16. Jahrhundert besichtigen. Ursprünglich diente das Tal als natürliche Grenze zwischen den deutschen Ordensrittern und den Streitkräften des Erzbischofs von Riga. Heute zählen die vielen Höhlen, Burgen und der Gauja-Nationalpark zu den bekanntesten Touristen-Attraktionen und Sehenswürdigkeiten in Lettland.

Ein lohnendes Ausflugsziel ist auch die mittelalterliche Burg in Cesis, in der Nähe des Flusses Gauja auf dem Nussberg. Erbaut in den Jahren 1207 bis 1209, trotzte die Burg allen Eroberern und Katastrophen. In der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts überfiel der russische Zar Iwan der Schreckliche das Idyll, danach lag Cesis mal unter polnischer, dann unter schwedischer Herrschaft. Bis heute ist die Burg das Wahrzeichen der kleinen lettischen Stadt.

Eine Sehenswürdigkeit der ganz anderen Art ist das Zentrum für Radioastronomie in Irbene. Der ehemalige Militärstützpunkt der Roten Armee verfügt über zwei Radioteleskope, die noch heute genutzt werden, allerdings für rein wissenschaftliche Zwecke. Eines dieser Teleskope hat immerhin einen Durchmesser von 32 Metern und ist damit das größte in Nordeuropa. Die beiden monströsen Antennen und der unförmige, leicht verwitterte Betonbau wirken in der freien Natur wie eine Science-Fiction-Filmkulisse. Allein das skurrile Ambiente ist einen Ausflug wert!

Ebenfalls mysteriös erscheinen die Sandhöhlen-Labyrinthe des Flusses Riezupe. Die teils unterirdischen Gänge verzweigen sich rund 460 Meter weit und bestehen aus dem selben Material, das für die Herstellung von Glas verwendet wird. Die Führung bei Kerzenlicht ist ein ganz besonderes Erlebnis. Alleine sollte man hier keinesfalls auf Entdeckungstour gehen, zu groß ist die Gefahr, sich zu verlaufen. Ein warmer Pulli sollte immer mit dabei sein, denn in den Höhlen ist es auch im Sommer ziemlich kalt.

Touristenattraktion und liebenswertes Kuriosum zugleich ist die 1903 erbaute Schmalspurbahn Gulbene-Aluksne samt Dampflok, die noch heute auf einer Strecke von 33 Kilometern fährt. Dies ist die einzige noch aktive Schmalspur-Eisenbahn im gesamten Baltikum. Man kann die Fahrt auch gleich mit einer Besichtigung der alten Bahnhofsgebäude und einem Besuch im Freilichtmuseum in Ate verbinden.

Und noch eine Seltenheit: das Ernst-Glück-Bibelmuseum in Aluksne. Es ist das einzige Bibelmuseum in Europa und wurde zu Ehren des Pfarrers Ernst Glück gegründet, der als erster Geistlicher eine christliche Bibel ins Lettische übersetzte. Hier befinden sich sehr seltene und wertvolle Bibel-Ausgaben, zum Beispiel die Faksimile-Ausgabe der Bibel aus dem Jahre 1694.

Wer das authentische, etwas rustikale Hafenambiente liebt, sollte sich die Hafenstädte Liepaja und Ventspils ansehen. In Liepaja befindet sich die Heilige Dreifaltigkeitskirche, die Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut wurde. Sie beherbergt prächtige Rokoko-Schnitzereien und die einst größte Orgel der Welt. Es finden regelmäßig Orgelkonzerte statt. Riga vereint die lettische Tradition und Kultur, modernen westlichen Zeitgeist, Wirtschaft und Politik. Gleichzeitig ist die Stadt der wichtigste Verkehrsknotenpunkt im Baltikum.

Der Strand von Vidzeme hat mit einem Badestrand nicht viel zu tun, ist aber dennoch hochinteressant: Hier liegen riesige, rote Findlinge auf einer Strecke von 14 Kilometern. Der größte ist 4 Meter hoch und über 200 Meter land, mit tiefen Höhlen und Grotten, die man sogar begehen kann.

Wer sich ein wenig mit der lettischen Kultur auseinandersetzt, stellt fest: Hier achtet man sehr auf Zeichen und Traditionen. Deshalb sind trotz der verheerenden Plünderungen und Zerstörung durch Kriege erstaunlich viele der historischen Stätten erhalten. So würde eine lettische Behörde niemals eine Zugstrecke genehmigen, die über einen ehemaligen Friedhof oder eine mittelalterliche Siedlung führt, wie es z.B. in Deutschland völlig normal ist. Auch hat man in Lettland bis heute die Steinblöcke erhalten, die auf Beerdigungsstätten von Pest-Toten hinweisen. Dieser Besonnenheit ist es auch zu verdanken, dass der historische Stadtkern der Hauptstadt Riga 1997 endlich als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt wurde und somit unter Denkmalschutz steht.

Suche