Sehnsucht Natur – der Nationalpark Kurische Nehrung

Mit seiner einzigartigen Geschichte von Wechselwirkung zwischen Mensch und Natur und seiner außergewöhnlichen Landschaft ist die Kurische Nehrung an der Baltischen See ein Reiseziel, das kein Naturliebhaber verpassen sollte.

Kurische Nehrung

Die 98 km lange Halbinsel trennt das litauische Festland von der Ostsee. Seit 2000 ist die Kurische Nehrung UNESCO Weltkulturerbe und zwar vor allem aufgrund der einmaligen Verbindung zwischen Natur, Mensch und Kultur, die hier zu finden ist. Menschliche Besiedlung ist auf der Kurischen Nehrung schon zu prähistorischen Zeiten nachweisbar. Archäologische Funde haben Hügelgräber aus der Wikingerzeit und Fischerdörfer aus dem 10. Jahrhundert freigelegt. Im 17. und 18. Jahrhundert destabilisiert intensive Rodung die Dünen und die Parnidis Düne, eine der größten Wanderdünen Europas, begräbt ganze Ortschaften. Um 1900 beginnen umfangreiche Bemühungen, die Düne durch Wiederaufforstung zu stabilisieren und die Erosion durch Wind und Wellen zu stoppen. Inzwischen dominieren Wald und Sandbänke die unvergleichliche Landschaft.

Natur und Kultur im Einklang

Die Landschaft der Kurischen Nehrung lässt sich am besten zu Fuß oder auf dem Fahrrad erkunden. Über die gesamte Länge der Nehrung führt ein gut ausgebauter Fahrradweg. Wer zu Fuß die Dünen besteigen möchte, sollte allerdings ein bisschen Kondition mitbringen. Besonders hartgesottene können auch ein Bad in der kühlen Ostsee wagen. Auf einer Bootstour über das Haff lässt sich die Nehrung entspannt aus der Ferne bewundern. Wer sich mit der Geschichte dieser einmaligen Landschaft beschäftigen möchte, kann in Smiltyne das maritime Museum oder das Delfinarium besuchen. Auf der russischen Seite der Grenze befindet sich in Morskoje außerdem ein Nationalparkmuseum.
Bei der Erkundung der Dünen sollte man allerdings auch darauf achten, dass nicht in allen Gebieten das Betreten erlaubt ist. Die Flora und Fauna der Nehrung bedarf auch heute noch eines besonderen Schutzes, damit die Halbinsel auch in Zukunft erhalten werden kann.

Preila

Kurische Nehrung

Die Kurische Nehrung ist eine schmale, aber fast hundert Kilometer lange Landzunge, die das Haff von der Ostsee trennt. Die Kurische Nehrung liegt zwischen Klaipeda (dt.: Memel) und Lesnoje (deutsch: Sarkau), von dem heute 52 km zu Litauen und 46 km zu Russland (Kaliningrader Gebiet) gehören. Seit 2000 gehört die Kurische Nehrung zum Weltkulturerbe der UNESCO. Der seit 1945 litauische Teil der Kurischen Nehrung wurde zum Nationalpark Kuršių Nerija, der russische Teil zum Nationalpark Kurschskaja Kossa erklärt.

Karte Kurische Nehrung Landkarte
Grosse Landkarte Kurische Nehrung mit weiteren Infos. (c) Leidykla BRIEDIS

Gerade der litauische Teil der Kurischen Nehrung ist ein beliebtes Reiseziel, Mittelpunkt des Tourismus ist die Ortschaft Nida (ehemals Nidden), wo sich viele Hotels, Pensionen, Ferienhäuser, Ferienwohnungen und der einzige Campingplatz auf der Kurischen Nehrung befinden.

Die Kurische Nehrung ist eine ganz eigenartige Landschaft; ein lang gestreckter Sandkasten, die Dünen sind bis sechzig Meter hoch; durchaus Sahara-würdig. Der Sage nach, soll die schöne Riesin Neringa den Sand in ihrer Schürze herbeigeschleppt und aufgeschüttet haben, um die Kuren vor der Gewalt des Meeresgottes Bangputis zu schützen. Die breiteste Stelle der Kurischen Nehrung mit 3,8 km befindet sich beim Bulvikio ragas (Bullwikscher Haken), vier Kilometer nordöstlich von Nida. Die schmalste liegt bei der Siedlung Lesnoje (deutsch: Sarkau, litauisch: Sarkuva) und ist nur 380 m breit.

Die Nehrung besteht ausschließlich aus Sand mit riesigen Wanderdünen, die in den vergangenen Jahrhunderten, nach der Abholzung in der frühen Neuzeit, immer wieder Ortschaften unter sich begruben. Die Große Düne bei Nidden (litauisch Nida), eine der größten Dünen in Europa, wird auch die ostpreußische Sahara genannt.

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