Merkine

Merkine, am malerischen Zusammenfluss von Merkis und Nemunas, liegt im Dzukija-Nationalpark, der mit 550 km² der größte Nationalpark in Litauen ist. In den Chroniken der Kreuzritter wird Merkine erstmals 1377 erwähnt. Die Gegend war ein beliebtes Jagdrevier von Wladislaw Wasa, dem König von Polen und litauischen Großfürst. Den kleinen Ort kennt jeder in Litauen, zum einen durch die alten Heldensagen, zum anderen durch die Tatsache, dass die Sowjets Ende der 40-er Jahre über 700 litauische Partisanen hier erschossen und verscharrten. Des Weiteren sind Merkine und die umliegenden Dörfer für ihre Tradition der „schwarzen Keramik“ bekannt.

Sehenswürdigkeiten in Merkine:
Das Heimatkundliche Museum von Merkinė, wo historische und ethnographische Exponate, numismatische Museumsstücke und Alltagsgegenstände aus der Region „Dzūkai“ ausgestellt werden. Der Kreuzhügel von Merkinė, wo 1945-1953 an dieser Stelle die Körper der ermordeten Partisanen (siehe oben) verscharrt wurden. Auf dem Kreuzhügel befinden sich weit über 200 verschiedene Kreuze und eine kleine Kapelle. Sehenswert sind die Liškiava und Merkinė-Burgberge.

Varena

Varena ist eine Kreisstadt im Südosten von Litauen im Bezirk Alytus. Ein Drittel der Fläche des Kreises Varėna wird vom Nationalpark Dzūkija und dem Biosphärenreservat Čepkelių raistas, der grössten ausgedehnten Hochmoorlandschaft in Litauen, eingenommen.

Alt-Varena (lit. Senoji Varena) wurde erstmals urkundlich 1413 erwähnt. Es entstand aus dem Jagdgut vom Grossfürst Vytautas. Der eigentliche Ort Varena entstand an der späteren Eisenbahnlinie Warschau – Vilnius – Sankt Petersburg und liegt an der A 4 die von Druskininkai nach Vilnius führt.

Im Kreis Varena (die Städtchen Merkine, Perloja, Margionys, Marcinkonys, Maksimony, Zervynos, Liskiava und Valkininkai gehören dazu) befinden sich 72 Naturerbeobjekte und 12 Landschaftsschutzgebiete. Varena ist nicht nur durch seine Kieferwälder berühmt, denn die Region verfügt über 160 Seen und durch das Territorium fliessen Nemunas, Merkys, Šalčia, Varėnė und Ūla. Hier werden die alten litauischen Traditionen hochgehalten, denn die Handwerker der Region Dzukai pflegen die altertümlichen Sitten und Bräuche. In den Dörfern gibt es viele Tischler, Zimmermänner, Weberinnen, Flechter, Schwarz-Keramik-Hersteller und Bienenzüchtereien.

Im Wirtschaftsbereich haben sich Unternehmen aus den Bereichen Forstwirtschaft (Holzindustrie, Pilz- und Beerenvorbereitung, Waldbepflanzung), Holzbearbeitung, Tourismus und der Nahrungsmittelindustrie niedergelassen. Der grösste Forstwald in der Region ist der Dainavos giria. Die Fläche vom Kreis Varena beinhaltet 69,1 % Wälder, Landwirtschaft 22,2 %, Strassen- und Wege 2,5 %, Gewässer 2,2 % und das verbaute Territorrium 1,2 %.

Varena ist die „Pilzhauptstadt“ von Litauen. In den Wäldern befinden sich Unmengen an Pilzen. Das traditionelle Pilzfest findet jährlich im September statt, dort wird auch der Pilz-Champion gekürt. Dieses einmalige Spektakel zieht viele Teilnehmer aus der Region, aus ganz Litauen, aber auch dem benachbarten Ausland aus Polen und Weissrussland, an.

Weitere Highlights in der umliegenden Region von Varena sind:
der Ciurlionis Weg mit Wegkreuzen Holzschnitzereien geschmückt, der sich vom Kurort Druskininkai bis Varena erstreckt und das Vincas Krėvė-Mickevičius Museum des litauischen Literatur-Klassikers. In Liskiava sind die Ruinen vom alten Schloss aus dem 14. Jahrhundert und die Kirche im Barockstil wirklich sehenswert. Auch der kleine Holz-Skulpturenpark, zur Erinnerung an die Mitglieder des Aufstandes von 1863, macht ein Ausflug nach Liskiava zum Erlebnis.

Schon gewusst?
Es gibt noch ein Varena: ein typisches Dorf der Val di Fiemme in Italien. Es befindet sich sich am Fuße des Schwarzhorns (2439 m), auch “Rocca” genannt, dort wo das Valle del Pezzòn und des Rio Gambis aufeinander treffen.

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