Litauischer Bauernvolksbund

Die Partei Litauischer Bauernvolksbund entstand 1905 als der Litauische Bauernbund, der sich unter Vorsitz von Ernestas Galvanauskas als Interessenvertretung der einfachen Landbevölkerung ohne christliche oder sozialistische ideologische Ausrichtung sah. Im August 1990 wurde die Partei, wie auch viele Parteien der Zwischenkriegszeit, neu gegründet und trug den Namen des Litauischen Bauernbundes.

Programmatisch sah sich die Partei in der Tradition des Bauernbundes. Die Wahlen 1992, die ersten zu denen sich die Partei stellte, waren äußerst unerfolgreich. Der einzige Abgeordnete der Partei zog durch Direktwahl ins Parlament ein. Bei den Wahlen 1996 und 2000 scheiterte die Partei an der 5 %-Hürde. Sie war mit einem (1996-2000) bzw. mit 4 (2000-2004) direkt gewählten Abgeordneten im Seimas vertreten. Um die Erfolgsaussichten zu verbessern schloss sich der Litauische Bauernbund mit der Partei der neuen Demokratie zur Union der Partei der Bauern und der neuen Demokratie zusammen. Den Vorsitz übernahm die Parteichefin der Neuen Demokratie Frau Prof. Kazimiera Prunskienė. Mit dem Zusammenschluss wollte die Partei die Beliebtheit bei der Stadtbevölkerung erzielen, um bei den Wahlen zum besseren Ergebnis zu gelangen. Jedoch scheiterte die Partei bei den Parlamentswahlen 2000 wieder an der 5%-Hürde. Die neue Verbindung brachte Erfolg bei den ersten Europawahlen 2004: Der Bündnis kam auf 7,1 % der Wählerstimmen und zog mit einem Abgeordneten ins Europäische Parlament ein. Bei den Parlamentswahlen 2004 kam das Parteibündnis auf 6,6 % der gültigen Stimmen und erhielt 10 Sitze. Zusammen mit der Wahlaktion der Polen Litauens zählte die Parlamentsfraktion 12 Abgeordnete und wurde zum Mehrheitsbeschaffer der neuen Regierungskoalition der Sozialdemokraten und der Arbeitspartei. Die Parteivorsitzende erhielt das Amt der Landwirtschaftsministerin.
Auf dem Parteikongress zum 100. Jahrestag des Bestehens der Partei im Dezember 2005 wurde beschlossen, sich namentlich und inhaltlich auf die Partei der Zwischenkriegszeit zu beziehen. Die Partei sieht sich daher als heimatverbundene, an sozialen Werten orientierte Partei, die die Interessen des Mittelstands und der Bauern vertritt. Die Partei existiert seit dann als Litauischer Bauernvolksbund. Prof. Kazimiera Prunskienė wurde als Parteivorsitzende bestätigt.
Abgesehen von den zahlreichen Versuchen die Wähler zu gewinnen, erzielte sie bei den Parlamentswahlen 2008 knapp 3,7 % der Stimmen. Die Partei konnte in Oberlitauen 3 Direktmandate gewinnen und ist momentan mit 3 Abgeordneten im Parlament vertreten. Die Parteivorsitzende wurde nicht wieder gewählt und musste daher ausscheiden.

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