Kulte

Das Hauptmotiv, das immer wieder bei der Beschreibung der heiligen Stätten auftaucht, ist Feuer. Priester hüteten auf Bergen oder an heiligen Stätten das ewige Feuer, es gibt auch Anzeichen, dass es sich hierbei um Vestalinnen handelte, vaidilutes, die entweder Jungfrauen oder Witwen waren. An heiligen Stätten gab es Brandplätze, wo Opfergaben verbrannt wurden.

Aufwendige Tempelbauwerke wurden nicht errichtet – wenn die heilige Stätte von Mauern umschlossen war, hatte sie nie ein Dach. Dies gilt für alle Gebäude der indo-europäischen Religionen. In der Beschreibung des Perkūnas-Tempels von Vilnius heißt es, dass dort Grasschlangen gehalten wurden, ein Feuer brannte, ein Abbild von Perkūnas in einer Nische stand und daneben ein pyramidenförmiger, zwölfstöckiger Altar, bei dem jede Etage einem anderen Sternzeichen gewidmet war. Auch dieser Tempel war nach oben hin offen.

Bei anderen Heiligen Stätten handelte es sich um einen Eichenbaum, einen Heiligen Hain, ein Heiliges Feuer, einen Steinhaufen, auf dessen Spitze das Feuer brannte o.ä. Selbst nach Einführung des Christentums opferten die Menschen noch auf Bergen, in Wäldern, unter Eichenbäumen oder auf bzw. neben als heilig angesehenen Steinen.

Viele christliche Feste und Feiertage haben heidnische Wurzeln. Im 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts wurden die alten Götter dabei sogar noch namentlich erwähnt. So wurde die Sommer- und Wintersonnenwende gefeiert, Heiligabend (Kucios), Weihnachten (Kaledos), Neujahr und Heilige Drei Könige (Trys karaliai) erinnerten an den Totenkult, die Wiedererstehung und die Beeinflussung der Zukunft. Am Feiertag des Heiligen Johannes (Ilges, Rasa) wurde das Feuerritual ausgeführt, indem man große Feuer entzündete oder nach der Farnblume suchte, mit deren Hilfe man Schätze in der Erde finden konnte.

Fasching (Užgavenes) wird mit viel Lärm und Verkleidungen gefeiert, um den Winter fortzujagen, an Ostern werden Eier bemalt und gerollt, weil man glaubte, die Sonne gehe am Ostermorgen auf, rolle über den Himmel und hüpfe. Auch Allerheiligen und Allerseelen sind große litauische Feiertage, die auf die alten Rituale zurückgehen, bei denen man den Seelen der Toten Essen brachte oder sie zu sich nach Hause einlud.

So haben viele dieser Traditionen, in denen sich heidnischer und christlicher Glaube vermischen, bis zum heutigen Tag überlebt.

Traditionen Litauen – Fasching

Fasching (Užgavenės) ist das ausgelassene und laute Fest des Abschieds vom Winter und der Begrüßung des Frühlings. Die Festivitäten beginnen am Sonntag und dauern drei Tage. Zugleich geht die Zeit des Fleischessens zu Ende, die an Weihnachten begonnen hat. Am Faschingsdienstag wird traditionellerweise herzhaft und fett gegessen, mindestens zwölf Mal, auf dass man dick und gesund sein möge. Die Speisekarte dieses Tags in Litauen umfasst Pfannkuchen, fettes Schweinefleisch und veschiedene Breie.
Der Tisch ist reich gedeckt und wartet nicht nur auf Familienmitglieder sondern auch auf maskierte Besucher, die von Haus zu Haus ziehen. Nach dem Essen wünschen die Narren den Gastgebern gute Gesundheit, viel Glück und eine gute Ernte.

Andere festliche Traditionen in Litauen

  1. Heiligabend ist in Litauen etwas sehr Spezielles. Die ganze Familie versammelt sich zum rituellen Mahl, genannt »kūčia«. Kūčia bezeichnet auch das wichtigste Gericht an diesem Abend, hergestellt aus verschiedenen Getreidesorten…
  2. Ostern ist das erste Fest im Frühling, das Wiedererwachen der Natur. Das gefärbte Ei ist das wichtigste Ostersymbol und symbolisiert Leben, Wohlstand und eine reiche Ernte…
  3. Familienfeste bieten Anlass zu gemeinsamem Essen und Trinken. Normales, alltägliches Essen kommt zu Taufe und Bestattung auf den Tisch. Für Hochzeiten dagegen wird schon früh mit den Vorbereitungen begonnen…

Essen & Trinken in Litauen

Die Unterschiede sind heute viel weniger markant als früher. Trotzdem werden die regionalen Spezialitäten in Litauen auch weiterhin gepflegt. Normalerweise nehmen die Litauer drei Mahlzeiten pro Tag zu sich, in Zeiten harter Feldarbeit kommen je eine Zwischenmahlzeit am Morgen und am späteren Nachmittag dazu. Frühstück und Mittagessen sind reichhaltig. Brei, Pfannkuchen und Suppen kommen am Morgen auf den Tisch, Suppen, Fleisch und Kartoffeln am Mittag. Das Abendessen ist meist leicht, doch gut sättigend, denn eine alte Volksweisheit besagt: »Mit leerem Magen kein Schlaf«.
Für die Litauer ist das Essen heilig und sie verhalten sich deshalb Tisch wie in der Kirche – ruhig, ordentlich und mit Ehrfurcht. Die Sitzordnung bei Tisch ist so festgelegt, dass der Vater oben sitzt, die Mutter ihm gegenüber, der älteste Sohn zur Rechten des Vaters, die anderen Familienmitglieder neben dem Sohn. Diese Sitzordnung wird heute meist nur noch an Festtagen eingehalten, wenn die ganze Familie sich versammelt.

Essen und Trinken in Litauen
Brot backen ist eine alte Tradition in Litauen (c) llkc.lt

Die alte Tradition, dass Brot zuerst auf den Tisch kommt, wird dagegen bis heute beachtet. Ein Gast, der während des Essens ankommt, begrüßt die Familie mit »skanaus« (guten Appetit). Falls der Vater dies mit »prašom« (bitte) beantwortet, ist der Gast bei Tisch willkommen, falls er jedoch »ačiū« (danke) sagt, ist dies nicht der Fall. Wer fertig gegessen hat, dreht den Löffel um und bekundet damit, er habe genug gegessen und die Mahlzeit habe ihm geschmeckt.
Niemand verlässt den Tisch, bevor alle zu Ende gegessen haben. Alle danken der Köchin, der Mutter, für das köstliche Mahl und diese antwortet »į sveikatą« (Gesundheit).

Nachfolgend finden sie die Beschreibungen der einzelnen Traditionen zu besonderen Anlässen:

  1. Heiligabend ist in Litauen etwas sehr Spezielles. Die ganze Familie versammelt sich zum rituellen Mahl, genannt »kūčia«. Kūčia bezeichnet auch das wichtigste Gericht an diesem Abend, hergestellt aus verschiedenen Getreidesorten…
  2. Fasching ist das ausgelassene und laute Fest des Abschieds vom Winter und der Begrüßung des Frühlings. Die Festivitäten beginnen am Sonntag und dauern drei Tage…
  3. Ostern ist das erste Fest im Frühling, das Wiedererwachen der Natur. Das gefärbte Ei ist das wichtigste Ostersymbol und symbolisiert Leben, Wohlstand und eine reiche Ernte…
  4. Familienfeste bieten Anlass zu gemeinsamem Essen und Trinken. Normales, alltägliches Essen kommt zu Taufe und Bestattung auf den Tisch. Für Hochzeiten dagegen wird schon früh mit den Vorbereitungen begonnen…
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