Litauens Bevölkerung schrumpft

Es ist eines der schönsten Urlaubsländer Nordeuropas, doch Litauen hat trotzdem ein Problem, seine Einwohner im Land zu halten: Schon seit mehreren Jahren hält der Trend an, dass Litauer in Scharen ins Ausland abwandern. Die Entwicklung begann schon mit der Unabhängigkeit von der Sowjetunion und verstärkte sich mit dem EU-Beitritt im Jahre 2004. Vor allem Großbritannien und Irland waren beliebte Ziele der Auswanderer, da man der Einwanderung aus dem Osten der EU dort sehr offen gegenüberstand. So kommt es, dass heute über 100.000 Litauer in Großbritannien leben. Eine hohe Zahl, umso mehr, wenn man bedenkt, dass ganz Litauen heute nur noch drei Millionen Einwohner hat -Anfang der 1990er Jahre waren es noch an die vier Millionen.

Hoffen auf die Rückkehrer

Jahr für Jahr verlassen rund 40.000 Menschen das baltische Land. Besonders bitter für Litauen: Die meisten Auswanderer sind jung, zwischen 20 und 35. Die Gründe für die Abwanderung sind vielfältig: So sind in den alten EU-Staaten die Löhne im Schnitt immer noch höher – für gut ausgebildete Litauer ein gutes Argument zum Umziehen. Hinzu kommt, dass die Verbreitung im Ausland neue Auswanderer anzieht: Manchmal ziehen viele junge Menschen aus einem litauischen Dorf geschlossen in einen anderen Ort im Ausland. Fest steht: Auf Litauen kommen Probleme zu, wenn es so weitergeht. Denn wenn junge arbeitstätige Menschen auswandern, leidet auch das Rentensystem und die Gesamtgesellschaft. Daher hofft Litauen nun auf einen Rückkehrtrend. Die Zahlen machen Hoffnung: In den letzten beiden Jahren stieg die Anzahl der Rückkehrer immerhin schon um jeweils neun Prozent

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