(Daržoves ir vaisiai)
Seit alters her sind in Litauen Kohl, Rote Bete, Karotte, Gurke, Zwiebel, Speiserübe, Steckrübe, Pastinake, Rettich, Radieschen und Meerrettich die beliebtesten Gemüsearten. Kohl wird frisch und als Sauerkraut mit Kümmel, Moosbeeren, Äpfeln und Salz gegessen. Im Sommer kommen Gurken frisch auf den Tisch, im Herbst und Winter als saure oder Essiggurken. Auch Zwiebeln und Tomaten gehören zur litauischen Küche. Dill, Kümmel, Majoran, Knoblauch und Meerrettich werden häufig zum Würzen der Speisen verwendet.
Fast jeder Haushalt in Litauen hat einen größeren Garten, wo neben anderen Obstbäumen wie Birnen-, Pflaumen- und Kirschbäumen vor allem Apfelbäume wachsen, dazu Stachelbeeren und Johannisbeeren.
Die Wälder sind reich an wilden Himbeeren, Walderdbeeren, Heidelbeeren, Moosbeeren und Nüssen.
Obst, Beeren und einige der Gemüse sind nur in bestimmten Jahreszeiten frisch erhältlich. Im Sommer werden sie frisch gegessen, für den Winter werden Obst und Beeren gedörrt, eingemacht, zu Soßen und Obstkäse verarbeitet.

ROTE BETE MIT HERING
Burokeliai su silke

2 gekochte Rote Beten, geschält, grob gerieben
2 Zwiebeln, fein gehackt
1 Tasse Sauerkrautsaft
½ kg geräucherter Hering
½ TL Zucker

Geriebene Rote Beten mit Sauerkrautsaft übergießen. Zucker und Zwiebeln dazugeben. Hering in kleine Stücke schneiden und dazugeben. Alles gut mischen. Dazu in Öl gebratenes Schwarzbrot reichen.

SAUERKRAUT
Rauginti kopūstai

10 kg Kohl
½ kg Karotten, geschält und grob gerieben
1 Tasse Kümmel
200 g Salz
100 g Zucker
½ 1 Moosbeeren

Einen Holz-, Glas- oder emaillierten Behälter mit kochendem Wasser ausspülen. Einige Kohlblätter auf den Boden des Behälters legen. Restlichen Kohl fein schneiden und mit Karotten, Moosbeeren, Kümmel, Salz und Zucker mischen. In Schichten von 20–25 cm in den Behälter legen und jeweils gut zusammendrücken. Behälter bis 10 cm unter den Rand füllen. Mit einem Leinentuch zudecken, Deckel schließen und beschweren. Auf dem Deckel sollte eine 2–3 cm dicke Saftschicht sein. Bei 16–20 Grad gären lassen. Nach 3 Tagen Deckel entfernen und mit einem Holzstab das Kraut bis an den Boden durchstechen, damit die Gärungsgase entweichen können. Nach 5 Tagen Deckel wieder schließen, beschweren und an kalten Ort stellen.
Auf den Boden des Behälters kann auch ein ganzer Kohlkopf gelegt werden, dar dann angegoren für Salate, und andere Speisen verwendet wird. Das Sauerkrautrezept ist von Haushalt zu Haushalt verschieden, besonders in Bezug auf Menge und Art der verwendeten Gewürze.

GEFÜLLTER KÜRBIS
Idarytas moliūgas

1 kg Kürbis
½ kg Schweinehackfleisch
1 Ei, verquirlt
1 Zwiebel, fein geschnitten
1 EL Butter
½ Tasse Milch
2 Scheiben Weißbrot, eingeweicht und ausgedrückt
100 g Speckwürfel
1 Tasse saure Sahne
3–4 Lorbeerblätter
Saft ½ Zitrone.
Salz und Pfeffer

Bei Kürbis oben ein Stück abschneiden und schälen. Kürbis bis auf fingerdicke Wände aushöhlen. Innen mit Salz ausreiben und mit Zitronensaft beträufeln. 2 Stunden stehen lassen. Für die Füllung Brot, gedünstete Zwiebel, Ei, Salz und Pfeffer zum Hackfleisch geben und gut mischen. Kürbis mit Mischung füllen, mit dem abgeschnittenen Teil zudecken und in gut gefetteten Schmortopf geben. ½ Tasse Gemüsebrühe, 4 Lorbeerblätter hinzufügen und ca. 1 Stunde bei 180 Grad im Ofen braten. Unterdessen Speckwürfel knusprig braten und saure Sahne zugeben. Einige Minuten erhitzen und über den Kürbis gießen. Nochmals 5 Minuten braten. Zum Kürbis passen Ofenkartoffeln.

APFELKÄSE
Obuolių sūris

5 kg Äpfel, geschält und in feine Schnitze geschnitten
1½ kg Zucker
½ TL Zimt, gemahlen

Äpfel mit Zucker mischen und 48 Stunden stehen lassen, bis Saft entsteht. Saft in weiten Topf gießen und auf kleinem Feuer kochen, bis die Hälfte verdampft ist und der restliche Saft dunkel und dick wird. ¾ der Apfelschnitze hinzufügen und unter ständigem Rühren kochen, bis die Apfelmasse die gewünschte Konsistenz erreicht und kein Saft mehr übrig ist (ca. 1 Stunde). Restliche Apfelschnitze und Zimt zugeben und auch diese weich kochen. Der Apfelkäse soll eine helle Farbe haben und wie Marmor glänzen. Die Apfelmasse sofort in einen feuchten Käsesack geben, zwischen zwei Brettchen legen, beschweren und 2 Tage lang stehen lassen. Den Käse in einem gut durchlüfteten Raum aufhängen und trocknen lassen. Getrockneten Käse kühl aufbewahren.
Diese litauische Delikatesse wird zu Wein, Kaffee und Tee serviert.

Text und Rezepte (c) Verlag baltos lankos, aus dem Buch „traditionelle litauische Rezepte“.

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