Die litauische Sprache (litauisch: lietuvių kalba) ist eine baltische Sprache innerhalb der indogermanischen Sprachen. Es gibt knapp 4 Millionen Sprecher des Litauischen. Litauisch ist Amtssprache in Litauen. Von den baltischen Sprachen existiert neben der litauischen nur noch die lettische Sprache.

Das Litauische zeichnet sich durch viele erhaltene altertümliche grammatische Formen aus, die sich zum Teil auch im Sanskrit (einer zusammengesetzen Sprache) oder in anderen alten indoeuropäischen Sprachen wiederfinden.

Die älteste handschriftliche Glosse, ein Vaterunser, stammt aus dem Jahr 1503. Das erste Buch ist der Katechismus des Martynas Mazvydas (Martinus Mossuid), gedruckt 1547 in Königsberg (heutiges Kaliningrad). Das erste Wörterbuch erscheint 1620: Dictionarium trium linguarum von Konstantinas Sirvydas (Constantin Szyrwid) in den Sprachen Polnisch – Latein – Litauisch.
Die Mehrheit der überlieferten frühen litauischen Werke aus dieser Zeit sind kirchliche Texte, die ins Litauische übersetzt wurden. Das Litauische war vom 16. bis zum Beginn des 20. Jh. eine Sprache der Dörfer, denn in den Städten wurde Polnisch (siehe: Geschichte von Litauen) gesprochen.

Da ein Teil des litauischsprachigen Gebietes zu Ostpreußen und somit zum Deutschen Reich gehörte und spätestens seit dem 19. Jh. eine intensive Germanisierung einsetzte, kann man viele Familiennamen litauischen Ursprungs heute auch in Deutschland antreffen. Zu den bekanntesten dürfte Wowereit aus lit. Voveraitis zu lit. vovere ‚Eichhorn‘ gehören. Weitere sind z. B. Kurbjuweit ‚Schusters Sohn‘ oder Adomeit ‚Adams Sohn‘. Allerdings entstanden im Litauischen auch im Laufe der Zeit viele russische, polnische und seit einigen Jahren auch englische Lehnwörter.

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